Kultur in Benrath Wieder Ausstellung in der Orangerie
Benrath · Nach langer Coronapause zeigt der Benrather Kulturkreis die Werke von acht Künstlern in einer Ausstellung. Zu sehen sind Gemälde und Fotografien.
Während der Beschränkungen der Pandemie waren auch viele kleine Kulturinitiativen, wie etwa der Benrather Kulturkreis, gezwungen, ihre Projekte zu verschieben. Mit anderthalb Jahren Verspätung ist jetzt der Benrather Rundgang_3, eine Ausstellung, die Positionen der Benrath-Urdenbacher Kunstszene reflektiert, in der Orangerie des Schlosses zu sehen.
Eine Auswahl künstlerischer Werke und eine gelungene Eröffnung jedoch entschädigten die Ausstellungsmacherinnen um Kuratorin Eva-Marie Frings. „Es herrschte eine richtig schöne Atmosphäre, wegen des schönen Wetters gab es kein Problem, die Besucher entsprechend der Coronaschutzbestimmungen einzulassen, und auch draußen war eine sehr beschwingte Stimmung zur Musik“, schwärmt Karin Füllner, Vorsitzende des Benrather Kulturkreises.
Vier Künstlerinnen und vier Künstler stehen im Fokus der dritten Ausgabe des Rundgangs. Zu den Neuentdeckungen zählt Rolf-Rüdiger Abendroth, dessen abstrakte Malerei eine beinahe skulpturale Dreidimensionalität zeigt. Die Aufnahmen, die Fotograf Frank van Groen von Baumstämmen gemacht hat, könnten auch Drohnenbilder von Landstrichen sein, der Effekt wird durch einen Wechsel der Perspektive erzielt. Auf den ersten Blick ähneln Erwin Nöthens geschnitzte Frauenfiguren zierlichen Varianten von Christoph Pöggelers „Säulenheiligen“. Doch während Pöggelers Figuren ihren Charme über typisierende Momente entfalten und daher vielfach oberflächlich wirken, geht Nöthens Ansatz tiefer. Er beschränkt sich auf Kleidung und Haltung seiner Frauenfiguren und verzichtet bisweilen sogar auf Gesichtszüge, was ihnen etwas Geheimnisvolles verleiht. Humor spielt hingegen bei Hardy Döhrns analogen Aufnahmen, die er mittels lichtempfindlicher Emulsion auf Aquarellpapier aufbringt, ein große Rolle. Motiv und Wortspielerisches regen stets zum Schmunzeln an.
Während Sonja Brockers früher in klare Unterwasserwelten abtauchte, so fasziniert sie aktuell mehr das gräulich-neblig Verschleierte. Das Bild „Besir und Rani“ erinnert an Franz Marcs „Der Turm der blauen Pferde“, doch es zeigt zwei Esel in Blau. Der eine schreit, doch in einer vermenschlichten Betrachtungsweise könnte es auch als höhnisches Lachen durchgehen. „Ich hatte eine Schwäche für das Teuflische, jetzt bin ich eben auf den Esel gekommen“, verrät Anja Hühn. Malerei von Thea Nöthen und auf Leinwand gebrachte Straßenmarkierungsstreifen von Ute Wöhle runden die sehenswerte Ausstellung ab.
Termine Die Ausstellung ist noch bis zum 3. Oktober, montags bis freitags von 14 bis 17 Uhr und samstags sowie sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.