Verbraucherschutz in Düsseldorf Per Videochat zur modernen Heizung

Düsseldorf · Bei der Verbraucherzentrale kann man sich jetzt auch in Live-Chats dazu informieren, welche alternativen Heizungssysteme es gibt. Das Angebot kostet den Kunden nichts.

 Florian Bublies, Energieberater der Verbraucherzentrale NRW berät den Ölheizungsbesitzer Matthias Olten (zugeschaltet auf dem Bildschirm). NRW-Verbraucherschutzministerin Ursula Heinen-Esser sah sich das Angebot vor Ort an.

Florian Bublies, Energieberater der Verbraucherzentrale NRW berät den Ölheizungsbesitzer Matthias Olten (zugeschaltet auf dem Bildschirm). NRW-Verbraucherschutzministerin Ursula Heinen-Esser sah sich das Angebot vor Ort an.

Foto: Verbraucherzentrale NRW

Es gibt Tage, da stehen die Telefone in der Verbraucherzentrale an der Immermannstraße nicht still: Bis zu 800 Anrufe gehen pro Woche von Bürgern ein, die ihre Heizungsanlage modernisieren wollen. Nach Alternativen fragen vor allem Hausbesitzer, die noch mit Öl heizen. In NRW verbrennt jede vierte Heizung in Ein- und Zweifamilienhäusern Öl. Rund 450.000 Anlagen sind älter als 20 Jahre und nicht nur ineffizient, sondern auch klimaschädlich.

Der Beratungsbedarf ist groß, seit einigen Wochen verzeichnet die Verbraucherzentrale „eine Rekord-Nachfrage“, sagt Udo Sieverding, der dort den Bereich Energie leitet. Er führt das auf den „Greta-Effekt“ zurück – und auf das Klimapaket der Bundesregierung. Das sieht vor, dass Umsteiger, die mit Erneuerbaren Energien heizen wollen, Fördergeld von bis zu 45 Prozent kassieren können.

Um vielen helfen zu können, geht die Verbraucherzentrale neue Wege: In Video-Live-Chats beraten 16 Experten die Verbraucher, die zu Hause vor dem Computer sitzen. Seit Herbst 2018 haben sie 700 Hausbesitzern individuell Empfehlungen für alternative Heizungssysteme wie Holzpellet-Heizungen, Solarthermieanlagen oder Gas-Hybridheizungen gegeben, über Kosten und Fördermöglichkeiten informiert. Der Unterschied zur Telefon-Beratung: Im Chat können Berater und Hausbesitzer gemeinsam Internetseiten einsehen oder Dokumente einblenden. Anders als ein Vor-Ort-Termin (60 Euro) kostet die Beratung per Chat nichts. Finanziert wird sie aus Mitteln für das EU- und landesgeförderte Projekt „Energie 2020“.

An einer Beratung per Video nahm am Freitag auch NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) teil, die von einer „Verbraucherberatung auf einer ganz neuen Kommunikationsebene“ sprach. Die unabhängige Beratung leiste einen wichtigen Beitrag dazu, das Thema Klimaschutz in die Haushalte zu tragen. „Viele Fragen lassen sich im Chat bequem abarbeiten.“ So war die Ministerin dabei, als Energieexperte Florian Bublies mit dem Kölner Matthias Olten via Webcam und Mikrofon sprach und ihm Alternativen für den Austausch seiner 34 Jahre alten Ölheizung zeigte.

Beratung Die neutrale Beratung dauert im Schnitt 30 Minuten. Verbraucher können unter 0211 33996555 einen Termin für eine Videoberatung vereinbaren. Infos auch unter www.verbraucherzentrale.nrw/videoberatung

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