Stadt informiert Eltern, Schüler und Lehrer Corona: Elf Feuerwehrleute in Quarantäne, Schule in Sorge

Düsseldorf · Am Freitag mussten die meisten Schüler zu Hause bleiben, weil zu wenige Lehrer vor Ort waren. In der Schulgemeinde herrscht große Verunsicherung. Einige Eltern fordern die Schließung der Schule.

 Der Leiter des Düsseldorfer Gesundheitsamtes Klaus Göbels (hier nach Ende der Informationsveranstaltung an der Heidelberger Straße) sagt: „Bei bislang einem bestätigten Corona-Fall wäre eine längere Schließung der Dieter-Forte-Gesamtschule (linke Bildhälfte im Hintergrund) unverhältnismäßig.“

Der Leiter des Düsseldorfer Gesundheitsamtes Klaus Göbels (hier nach Ende der Informationsveranstaltung an der Heidelberger Straße) sagt: „Bei bislang einem bestätigten Corona-Fall wäre eine längere Schließung der Dieter-Forte-Gesamtschule (linke Bildhälfte im Hintergrund) unverhältnismäßig.“

Foto: Jörg Janssen

Jetzt hat es auch die Düsseldorfer Feuerwehr erwischt: Ein Feuerwehrmann ist am Coronavirus erkrankt, elf seiner Kollegen müssen in Quarantäne. Da der Erkrankte noch im Rettungsdienst fuhr, wird nun nach weiteren Kontaktpersonen gesucht.

Groß ist auch die Anspannung an der Dieter-Forte-Gesamtschule. Dort gab es am Freitag nur eine Notbesetzung. Fast die Hälfte des Kollegiums hat sich krank gemeldet oder befindet sich in häuslicher Quarantäne, weil es enge Kontakte zu einer infizierten Lehrerin gab. Am Dienstagabend war bekannt geworden, dass die Frau sich mit dem Corona-Virus infiziert hat. Das Gros der Schüler musste am Freitag einen häuslichen „Studientag“ einlegen, weil zu wenige Lehrer im Einsatz waren. Wie groß die Nervosität ist, zeigte sich am Nachmittag bei einer schulinternen Informationsveranstaltung. „Bei einigen liegen die Nerven ziemlich blank“, berichten Teilnehmer.

„Warum schließt ihr die Schule nicht zum Schutz unserer Kinder?“, war eine der drängendsten Fragen an Klaus Göbels, Leiter des Gesundheitsamts, und an die Leiterin des Schulverwaltungsamts, Dagmar Wandt. Göbels:„Wir werden die Dieter-Forte-Schule nicht schließen, solange es hier nur einen bestätigten Fall gibt, es wäre zum jetzigen Zeitpunkt unverhältnismäßig.“ Ein Vater, der zwei Kinder an der Schule hat, kritisiert genau das: „Mir wird berichtet, dass sowohl die Lehrerin als auch Teilnehmer der Lerngruppe, die zu Hause bleiben muss, Kontakt zu anderen hatte.“

Kritik gab es auch an den sanitären Anlagen. „Wie sollen wir die Hände waschen, wenn aus den Becken der Jungen-Toilette kein Wasser kommt?“, fragte ein Schüler. Die Stadt greift diese Kritik auf. So soll die von 1200 Jungen und Mädchen besuchte Schule jetzt gründlich desinfiziert werden. „Das beinhaltet auch die Türklinken“, sagt Göbels.

Oberbürgermeister Geisel kritisierte gestern die Bezirksregierung. Trotz Einladung habe sie niemanden in den kommunalen Krisenstab entsandt. „Hilfreich wäre auch ein Merkblatt zum richtigen Verhalten in Schulen.“ Ob die Schule in Eller am Montag wieder öffnen wird, blieb offen. Denn das hängt auch an der Frage, wie viele Lehrer am Montag in den Dienst zurückkehren. Weitere bestätigte Infektionen gab es in Düsseldorf bislang nicht. „Es sind nach wie vor drei Fälle“, sagte Göbels. 23 Menschen wurden gestern im Diagnostikzentrum getestet. Rund 570 Anrufer meldeten sich bis zum Nachmittag bei der zentralen Info-Hotline (8996090).

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