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Kommentar zum Opernneubau in Düsseldorf Darf’s ein bisschen mehr sein?

Meinung | Düsseldorf · Ein neues Opernhaus ist Teilen der Düsseldorfer Politik nicht genug. Vor allem die Grünen fordern mehr – ohne viel konkreter zu werden. Das belastet langsam den Prozess und das Ratsbündnis.

Das Düsseldorfer Opernhaus wird durch einen Neubau ersetzt.

Das Düsseldorfer Opernhaus wird durch einen Neubau ersetzt.

Foto: dpa/Maja Hitij

Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) verweigerte jüngst seine Zustimmung zu einem  Antrag, den die eigene Partei gemeinsam mit den Grünen im Stadtrat eingereicht hatte. Es ging mal wieder darum, dass das neue Opernhaus „mehr“ werden soll als nur eine Oper. Das, so wünscht die Ratsmehrheit, soll auch im Planungswettbewerb eine zentrale Aufgabe werden.

Der Verwaltungschef fand diesen Antrag dem Vernehmen nach unnötig, weil seine Verwaltung diese Frage sowieso auf dem Zettel habe. Man kann Kellers Haltung aber auch als Zeichen dafür deuten, dass es in der Opern-Frage im schwarz-grünen Bündnis knirscht.

Eine „Oper für alle“ will sich die Landeshauptstadt bauen. Und dazu ein Gebäude, das auch Platz für andere kulturelle (?) Nutzer bietet. Das wird seit Beginn des Verfahrens gebetsmühlenartig wiederholt. Anfangs klang das visionär. So langsam entwickelt sich der ständige Wunsch nach „Mehr“ allerdings zum Hemmschuh. Die Grünen haben kürzlich gedroht, den ohnehin schon gestreckten Zeitplan platzen zu lassen, wenn nicht genauer erörtert wird, wie eine „Oper für alle“ aussehen soll. Zugleich bleibt auch die Politik so ambitioniert wie vage in ihren Vorstellungen vom gesellschaftlichen und künstlerischen Mehrwert.

FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus spottete kürzlich, es werde immer unklarer, ob CDU und Grüne eine Oper bauen wollen oder ein soziokulturelles Zentrum. Für die CDU trifft das weniger zu. Sie hat sich von Anfang an klar für ein neues Opernhaus ausgesprochen. Bei den Grünen wird hingegen immer weniger sichtbar, ob sie die Oper wollen oder doch eigentlich nur das „Mehr“. Es drängt sich auch der Verdacht auf, dass die Fraktion nicht unglücklich wäre, wenn sich das Verfahren zieht.

In der freien Kulturszene, die den Grünen nahesteht, wird der teure Neubau kritisch beäugt. Wie groß ist der Rückhalt in der Grünen-Fraktion wirklich? Bis zum Frühjahr sollen Bürgerbeteiligung und Planungsteams jetzt erst einmal die beiden möglichen Standorte betrachten – und natürlich auch das mysteriöse „Mehr“.

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