Dieselverbote NRW-Verkehrsminister rechnet weiter nicht mit Fahrverboten

Düsseldorf · Hendrik Wüst (CDU) war Gastredner beim Düsseldorfer Walther Eucken Berufskolleg. Er setzt auch auf fahrerlose Busse und Züge.

NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) hält es weiterhin für denkbar, dass Fahrverbote für Dieselautos in NRW und auch in Düsseldorf vermieden werden können. Dies erklärte er bei einem Vortrag an dem für Logistikberufe zuständigen Walter Eucken Berufskolleg in Bilk. So gingen die Emissionen von Stickstoffdioxid in den meisten betroffenen Städten in NRW so schnell herunter, dass Fahrverbote bei Abwägung der Vor- und Nachteile nicht mehr angemessen erschienen. In Aachen werde es nun einen neuen Luftreinhalteplan geben, der die gesetzlichen Auflagen nun möglicherweise erfüllen könne - ein Gericht hatte dagegen festgelegt, Fahrverbote vorzubereiten. In Köln gäbe es die Sondersituation, dass ein großer Teil der Belastung damit zusammenhängt, dass Lastwagen durch die Stadt fahren, die die Leverkusener Autobahnbrücke nicht mehr nutzen dürfen. Und auch für Düsseldorf halte er es für denkbar, dass ein Fahrverbot vermieden werden könne, sagte Wüst ohne Details zu nennn: „Wir geben nicht so schnell auf.“ Außerdem wies er daraufhin, dass es sogar bei einer Verhängung von Fahrverboten viele Ausnahmen geben könnte. Um die Städte von Verkehr zu entlasten, schlägt Wüst vor, zentrale Paketstationen an S-Bahnhöfen oder auch zentralen Busbahnhöfen aufzubauen. Dies könne Berufstätigen oder anderen Bürgern erlauben , ihre bestellten Waren dort abzuholen und könnte so Tausende von Zustellfahrten helfen zu vermeiden.

Verkehrsminister Hendrik Wüst hofft, den öffentlichen PersonenNahverkehr in Nordrhein-Westfalen mit fahrerlosen Bussen oder Zügen deutlich voranbringen zu können. Aktuell seien hohe Personalausgaben der Hauptgrund, dass die Tickets für Bus und Bahn in dem größten deutschen Bundesland deutlich teurer seien als beispielsweise die U-Bahn in Paris. Würden aber Busse und Bahnen weitgehend ohne Personal fahren können, seien viel günstigere Tarife denkbar.

Der Jurist hält daran fest, dass die Verkehrsverbünde viel enger zusammenarbeiten müssen, damit Bürger NRW-weit mit einem einzigen digitalen Ticket reisen können – abgerechnet würde dann per gefahrenen Kilometern wie bereits bei einem Modellversuch des VRR. Gerade auf dem Land könne eine weitere Digitalisierung des öffentlichen Nahverkehrs die Angebote verbessen - Bürger würden dann von einen autonom fahrenden Fahrzeug abgeholt, wenn sie los wollen.

Wüst räumte auf Frage der Auszubildenden ein, dass es fragwürdig sei, dass diese anders als Studenten keine landesweite Freifahrt im öffentlichen Nahverkehr haben. Das Land arbeite an einer Lösung mit den Verkehrsverbünden.

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