Museum Kunstpalast Per Mausklick in den Kunstpalast – erste Webseite für Kinder

Düsseldorf · Das Museum Kunstpalast geht neue digitale Wege, um vor allem das jüngere Publikum anzulocken.

Deutsch/Englisch/Kinder – der Kunstpalast erweitert den Button oben rechts auf seiner Webseite um einen Punkt, der zugleich das Tor in eine neue Welt ist. In dieser sollen sich vor allem Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren und deren Eltern zurechtfinden. Sie sind die begehrteste Zielgruppe von Ausstellungshäusern, die sich immer weniger gern Museum nennen und mit digitalen Appetithäppchen beim jungen Publikum punkten möchten. Im Herbst wird der Kunstpalast daher eine eigenständige Webseite für Kinder schalten.

„Wir werden das erste Kunstmuseum in Deutschland sein, das ein solches Angebot macht“, sagt Felix Krämer, Generaldirektor des Kunstpalastes. Recherchiert haben das die Digital-Profis der Ergo, die das technische Knowhow für die Seite liefern und diese auch in Zukunft pflegen, was so viel heißt wie: Filme, Geschichten, Rätsel und andere Mitmach-Tools werden in Bewegung gehalten und stetig erneuert. Die Kinderwebseite ist das erste von weiteren digitalen Projekten in Düsseldorf, die das Unternehmen nach Absprache mit Oberbürgermeister Thomas Geisel für die Stadt pro bono verwirklicht.

Besucher unterschiedlicher Altersgruppen, Kunstpädagogen, Werber und auch ein Graffiti-Sprayer haben tagelang zusammengesessen und assoziiert, wie der Kunstpalast, wie ein Museum wohl als weniger elitär wahrgenommen werden könnte. „Wir möchten vermitteln, dass wir ein freundlicher Ort sind“, sagt Krämer. „Ein Museumsbesuch verschafft Zugang zu Bildung, und das kann Spaß machen.“

In solchen Fällen hilft fast immer ein Botschafter, und der ist in diesem Fall ein Rhinozeros. Kinderbuchillustratorin Vanessa Riecke hat einen putzigen Dickhäuter kreiert, der sogar, wenn nötig, auf zwei Beinen davonspurten kann. Bisher heißt er Karl, das muss aber nicht so bleiben. Karl wird so was wie der vergnügliche Conférencier der Webseite sein, unterstützt von einem kleinen Vogel, seinem Kumpel Mads. Die Beiden bestehen Abenteuer, treiben Unfug, stibitzen Bilder und geben den Kindern geheimnisvolle Aufgaben auf.

Gleich vor der Tür des Kunstpalastes, im Ehrenhof, befindet sich Karls analoges Pendant, das Bronze-Nashorn des Künstlers Johannes Brus, auf dem Kinder gern herumturnen. Und genau das ist die Hoffnung: Der reale Besuch im Kunstpalast steht für sich. Das neue Angebot soll ihn nicht ersetzen. Kann es auch nicht, denn die Aura eines Originals ist nicht reproduzierbar, sonst würde sich niemand mehr die Mona Lisa im Louvre anschauen, da bleibt Felix Krämer ganz gelassen.

Die Kinderwebseite ist als Türöffner gedacht, dessen digitales Programm mit dem des Kunstpalastes abgestimmt wird und auch ein bisschen an den alten Strukturen rüttelt. „Man kann Kinder als Bedrohung empfinden. Das tun wir nicht“, sagt Generaldirektor Krämer. „Sie dürfen bei uns auch laut sein.“

Ja, daran müssten sich künftig im Haus alle gewöhnen – auch die Mitarbeiter.

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