Kunstpalast zeigt Auto-Klassiker Eine große Liebe fürs Exzentrische im Kunstpalast Düsseldorf
Düsseldorf · Milliarden Menschen fahren Autos, ihr Design beeinflusst Menschen, aber den Weg ins Museum finden sie selten. Düsseldorf eröffnet jetzt die Schau „PS.: Ich liebe Dich“ mit Sportwagen der Extraklasse.
Es ist ein raffinierter Titel für eine Ausstellung dieser Art: „PS: Ich liebe Dich“ im Kunstpalast zeigt erstklassige Sportwagen und huldigt der Ästhetik der Geschwindigkeit. Mit dieser Schau präsentiert der neue Generaldirektor Felix Krämer ausgesuchte Exemplare von höchster handwerklicher Kunst.
An seiner Seite sind die Kuratoren Barbara Til, stellvertretende Leiterin der Sammlungen am Kunstpalast und Chefin der Skulpturen-Abteilung, und Werbe-Experte Dieter Castenow. Er ist selber Autosammler und kennt viele PS-Verliebte, die seine Leidenschaft teilen, und hat sie um Leihgaben gebeten. So stammt denn auch rund die Hälfte der 29 ausgestellten Sportwagen aus der Region Düsseldorf.
Es ist darüber hinaus gut, wenn man Menschen kennt, die einen anderen Experten kennen. So sprach Castenow den Kölner Design-Professor Paolo Tumminelli an. Der Italiener kontaktierte am Comer See in der weltberühmten Villa d’Este, in deren Park beim Concorso D’Eleganza feinste Oldtimer ausgestellt werden, seinen Landsmann Corrado Lopresto. Diesem Signore gehören mehr als 100 Automobile, und um die Lust am Erlesenen zu steigern, fast nur Prototypen.
Lopresto zeigte sich spendabel und stellte Düsseldorf seinen Alfa Romeo Giuletta Sprint Speciale, „Prototip“ von 1957 zur Verfügung. Ein Traum in dezentem Rot, entworfen von Franco Scaglione, das Auto ziert auch viele Werbemittel für die Ausstellung.
Mit Glanz in den Augen sprach Krämer zu den Gästen und betonte, dass sein Haus das erste Kunstmuseum in Europa sei, das eine Autoausstellung mache. Exemplare aus den 1950er bis 1970er Jahren sind hier aktuell zu sehen. „PS: Ich liebe Dich II ist definitiv nicht ausgeschlossen.“ Eine Ecke im Museum musste gar weggefräst werden, wie Castenow munter beschrieb. Und Barbara Til „kämpfte“ fast bis zur letzten Minuten, um letzten Endes alle Schmuckstücke rechtzeitig bis Ausstellungsbeginn beisammen zu haben.
Das Interesse war groß: Werber Coordt von Mannstein kam und staunte, Peter Wienen (IG Kö), Künstler Ulrich Erben, der auch großer Autofan ist, Guido Graf von Spee (Bentley) und Kunstexpertin Herrad Schorn (Christie‘s). Der Autogroßhändler Andreas Kraemer machte Papa Ralf die Ausstellung zum Geschenk, denn er wurde 80. Und Museumschef Krämer strahlte: „Wenn ich fahre, fahre ich flott.“ Brigitte Pavetic
und Uwe-Jens Ruhnau