Düsseldorf K macht Düsseldorf zur Kunststoff-Hauptstadt

Düsseldorf · Die K ist die Weltleitmesse der Kunststoffindustrie. Bis Mittwoch ist die Landeshauptstadt die "größte Kunststoff-Fabrik der Welt".

 Das "Blaue Pferd" ist eine Sonderedition von Playmobil und diversen Unternehmen der Kunststoffbranche. Es soll darauf aufmerksam machen, dass der Energieaufwand zur Produktion in den vergangenen 40 Jahren um 80 Prozent gesenkt wurde.

Das "Blaue Pferd" ist eine Sonderedition von Playmobil und diversen Unternehmen der Kunststoffbranche. Es soll darauf aufmerksam machen, dass der Energieaufwand zur Produktion in den vergangenen 40 Jahren um 80 Prozent gesenkt wurde.

Foto: messe düsseldorf

In Düsseldorf ist gestern die Kunststoffmesse K gestartet. Im Drei-Jahres-Rhythmus richtet sich der Blick der Kunststoff- und Kautschuk-Industrie aus aller Welt auf die Messe, zu der mehr als 200 000 Fachbesucher und rund 3200 Aussteller erwartet werden. Die Netto-Ausstellungsfläche liegt bei rund 171 000 Quadratmetern, das Düsseldorfer Messegelände ist mit allen 19 Hallen komplett ausgebucht. Die Aussteller kommen aus 59 Ländern. Unter ihnen sind erneut die Anbieter aus Europa, vor allem aus Deutschland, Italien, Österreich, der Schweiz und Frankreich, besonders stark vertreten. Aber auch die Anzahl und die Präsentationsfläche der Unternehmen aus Asien haben seit der Vorveranstaltung vor drei Jahren deutlich zugenommen. Allein die Netto-Ausstellungsfläche der fünf größten asiatischen Ausstellerländer China, Taiwan, Indien, Japan und Südkorea ist um ein Drittel auf 25 000 Quadratmeter gewachsen.

 Der Prototyp eines elektrischen Hoch-Fahrrads, das aus 20 verschiedenen Kunststoffen gefertigt wurde.

Der Prototyp eines elektrischen Hoch-Fahrrads, das aus 20 verschiedenen Kunststoffen gefertigt wurde.

Foto: Julia Voggel

Eröffnet wurde die Kunststoffschau, oder besser: die Sonderausstellung "Kunststoff bewegt" gestern durch den früheren deutschen Außenminister Joschka Fischer, der über das Thema Nachhaltigkeit referierte. Heute folgt Bertrand Piccard, der mit dem Solarflugzeug "Solar Impulse" erstmals die USA von San Francisco nach New York ohne einen Tropfen Treibstoff überquerte. Für ein Highlight sportlicher Natur sollen am Freitag Olympioniken und Weltmeister des erfolgreichsten Kanu-Verbandes der Welt, des deutschen "Team Kunststoff" sorgen.

Gestern wurden erste Messehighlights präsentiert. So ist auf dem Stand des Chemiekonzerns BASF ein Konzept-Elektro-Fahrrad zu sehen. Das Hochrad ist ein funktionsfähiger Prototyp, dessen Design an die Gründerzeit des Unternehmens erinnern soll und bei dessen Bau mehr als 20 innovative Kunststoffarten verwendet wurden. An der Heinrich-Heine-Allee machen verschiedene Unternehmen mit blauen Playmobilpferden darauf aufmerksam, dass der Energieaufwand zur Produktion in den vergangenen 40 Jahren um 80 Prozent gesenkt wurde. Besucher können eines der blauen Spielzeuge mitnehmen.

Die erste Serienanwendung des kompostierbaren Kunststoffs Ecovio sind Kaffeekapseln für Hochdruckkaffeemaschinen, die auf der K gezeigt werden.

Die Tochterfirma Dyneon des Neusser Unternehmens 3M stellt auf der Kunststoffmesse K eine Weltneuheit vor: die erste Hochtemperaturanlage zur Wiederverwendung von Hochleistungskunststoffen wie PTFE (Polytetrafluoroethylene), besser bekannt unter dem Namen Teflon. Bislang kann das wertvolle Beschichtungsmaterial nicht wiederverwendet werden. Die Recyclinganlage soll spätestens im Oktober nächsten Jahres voll einsatzfähig sein, verspricht die Neusser Firma.

Anlässlich der Messe haben die Geschäfte in der Innenstadt am kommenden Sonntag ab 13 Uhr geöffnet.

(RP)
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