Düsseldorf Mahn- und Gedenkstätte: Anfang 2015 soll Dauerausstellung eröffnen

Düsseldorf · Seit 2011 ist unter anderem die Dauerausstellung in der Düsseldorfer Mahn- und Gedenkstätte geschlossen – wegen Umbauarbeiten am historischen Stadthaus. Das neue Konzept stellte jetzt Leiter Bastian Fleermann im Jugendhilfeausschuss vor.

Seit 2011 ist unter anderem die Dauerausstellung in der Düsseldorfer Mahn- und Gedenkstätte geschlossen — wegen Umbauarbeiten am historischen Stadthaus. Das neue Konzept stellte jetzt Leiter Bastian Fleermann im Jugendhilfeausschuss vor.

Ein genaues Fertigstellungs-Datum kann er noch nicht nennen, aber er hofft, Ende 2014, spätestens aber Anfang 2015 die Ausstellung eröffnen zu können.

Vor allem die junge Generation — Kinder ab zehn Jahren — sollen mit der Umgestaltung angesprochen werden. "Düsseldorfer Kinder und Jugendliche im Nationalsozialismus" wird die geplante Dauerausstellung heißen und wahre Geschichten, echte Menschen mitten aus dem Leben zeigen. "Täter, Opfer und Mitläufer sollen berücksichtigt werden", sagt Fleermann. Und es habe in der NS-Zeit nicht nur die Hitlerjugend gegeben. Die erste Liebe, Glück, Freundschaft, Mut und Glaube gehörten ebenso dazu wie Verrat, Angst und Heimatverlust. "Und genau das sind die Schnittstellen, mit denen wir die Kinder und Jugendlichen von heute erreichen wollen", sagt Fleermann.

160 Quadratmeter sollen für die Dauerausstellung geschaffen werden. Die Bibliothek (zur Andreasstraße hin) bietet dann Platz für 15 000 Bücher. Außerdem wird es einen Raum für Didaktik geben. "Nach dem Umbau wird die Mahn- und Gedenkstätte fast barrierefrei", verspricht Bastian Fleermann. Lediglich im Keller sei das aus Denkmalschutzgründen nicht umsetzbar. Auch die Technik wird auf den neuesten Stand gebracht, und alle Informationen auf Englisch zur Verfügung gestellt. Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist überzeugt vom modernen Charakter des Konzepts. "Ich kann nur bestätigen, dass das Thema sehr gut mit jungen Menschen aufgearbeitet werden kann", sagt sie. Wie die genaue Umsetzung und Zusammenarbeit mit Schulen aussieht, steht noch nicht fest.

Die Mahn- und Gedenkstätte steckt aber nicht nur aus baulicher Sicht im Aufbruch. Auch der Inhalt verändert sich. "Wir müssen uns langsam verabschieden von der Zeitzeugen- und Erlebnis-Generation", sagt Fleermann. Deswegen soll die Dauerausstellung auch zahlreiche Exponate zeigen, wie beispielsweise eine bemalte Gefängnistür eines 16-jährigen Jung-Kommunisten aus der Ulmer Höh.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort