Historische Fotos aus Düsseldorf Als die Rheinbahn noch Wasserbusse fahren ließ
Nahverkehr mit Schiffen – das gab es schon einmal. Bis in die 90er Jahre betrieb die Rheinbahn Fähren. Los ging es um die Jahrhundertwende, wie Fotos des SchifffahrtMuseums zeigen.
Die Wasserbusse der Rheinbahn - historische Aufnahmen
Mit Bus, Bahn – und künftig auch mit dem Schiff sollen Pendler zur Arbeit fahren können. Das forderte jüngst CDU-Politiker Rolf Tups. Ratsherr Christian Rütz freut es, dass die Idee wieder diskutiert wird.
Und Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke findet den Vorschlag überraschend, aber nicht abwegig. „Wir haben den schönen Fluss und ich finde, dass man für einen funktionierenden Verkehr an alle Möglichkeiten denken darf.“
120 Jahre Oberkasseler Brücke in Düsseldorf
Auch die Rheinbahn, als möglicher Betreiber, scheint nicht abgeneigt. „Man sollte die Idee zumindest prüfen“, so Rheinbahnsprecher Georg Schumacher. Immerhin hat der Verkehrsbetrieb bereits Erfahrung in der ÖPNV-Schifffahrt: Ende des 19. Jahrhunderts verkehrten bereits die Boote „Erft“ und „Düssel“ zwischen Haroldstraße und Zolltor.
Die Rheinbahn, die 1898 die Oberkassler Brücke gebaut hatte, war damals verpflichtet, das Fährrecht an dieser Stelle zu erwerben. So betrieb der Verkehrsbetrieb neben der Brücke auch noch Fähren nach Oberkassel. Die Dampfschiffe wurde um 1900 hauptsächlich für Familienausflüge genutzt.
Im Jahr 1926 wurden die Rheinschiffe eingesetzt, um Besucher zum Gelände der Ausstellung „Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen“ (kurz: GeSoLei) zu transportieren.
Rheinufertunnel in Düsseldorf - historische Aufnahmen
Insgesamt sechs Boote wurden nicht nur für den Ausstellungsverkehr eingesetzt, sondern fuhren auch nach Benrath und Zons sowie ab 1927 nach Kaiserswerth und Wittlaer. In den 1990er Jahren gab die Rheinbahn das Geschäft schließlich an das Tochterunternehmen „Weiße Flotte“ ab.
Auch in der Nachbarstadt Köln ist die ÖPNV-Schiffahrt wieder ein Thema. Dort ist man allerdings schon einen Schritt weiter. Im Mai 2016 hatte der Kölner Rat eine Machbarkeitsstudie für ein Wasserbussystem beschlossen.
Bilder des Tages aus Düsseldorf
Am 26. März dieses Jahres entscheidet nun der Kölner Verkehrsausschuss über den Bedarfsbeschluss. Dann wird der Auftrag ausgeschrieben. Bis Ende des Jahres sollen die Ergebnisse der Studie vorliegen. Die Kosten belaufen sich auf rund 200.000 Euro, die Förderquote liegt bei 50 Prozent.
Ratsherr Christian Rütz kritisiert indes, dass die Stadt die Chance zu einer regionalen Zusammenarbeit mit Köln nicht genutzt habe: „Um gleich auch prüfen zu lassen, ob ein Wasserbus auch für Düsseldorf mit Verbindungen nach Duisburg sowie Leverkusen eine Option wäre.“
