Grand Central hinter dem Hauptbahnhof Was steckt hinter dem rätselhaften Graffito in Düsseldorf?

Düsseldorf · Das Grand Central hinter dem Düsseldorfer Hauptbahnhof ist schon oft verspottet worden. Jetzt werden dort Sozialwohnungen gebaut, die ein Graffito als Altbestand bezeichnet. Der Investor rätselt.

 Das Graffito ist auch aus der Ferne gut zu erkennen.

Das Graffito ist auch aus der Ferne gut zu erkennen.

Foto: Julia Brabeck

Das ehemalige Postgelände hinter dem Hauptbahnhof ist zum Symbol von Spekulanten geworden, die an Wohnprojekten verdienen, den Wohnraum aber gar nicht errichten. Der grüne Wohnungs- und Planungspolitiker Harald Schwenk hat das Grand Central deswegen konsequent als Grand Hole verhöhnt, also als großes Loch.

Nun wird dort zumindest in einem Teilbereich gebaut. Es entstehen 147 Sozialwohnungen. Auf einem der Neubauten prangt seit einigen Wochen ganz oben das Wort Altbestand. Die Lettern sind mehr als einen Meter groß. „Wir können uns darauf keinen Reim machen“, sagt Klaus Franken vom Investor Catella.

Mehr als 1000 Wohnungen hätten seit vier Jahren auf dem Areal gegenüber von Tanzhaus und Capitol an der Erkrather Straße entstehen können, die ersten Einheiten sollten 2020 bezogen werden können. Catella als Entwickler aber verkaufte den Großteil an ein Unternehmen von Christoph Gröner, das später von der Consus geschluckt wurde, die wiederum in der Adler-Gruppe aufging. Der Rest ist bekannt – Adler kaufte viel, passiert ist wenig.

Zumindest ein Teil des Geländes aber gehört Franken, der es jetzt mit einem Partner entwickelt. 147 Sozialwohnungen entstehen. Im Herbst sollen die Mieter einziehen. Die neuen Gebäude sind von der Erkrather Straße aus gut zu sehen. „Die Farbe war kaum an der Fassade, als das Wort Anfang des Jahres auf die Wand geschrieben wurde“, sagt Franken. „Wir wissen weder, wie die Aktion durchgeführt wurde, noch, was das Wort mit Blick auf unserer Projekt aussagen soll.“ Neubauten seien schließlich kein Altbestand.

Auf dem Adler-Teil des Grundstücks finden dubiose Dinge statt, es wird regelmäßig gedealt, die Polizei ist oft vor Ort. Während der Adler-Teil ohne größere Probleme zugänglich ist, ist der Neubau gut durch Zäune und Kameras gesichert. Franken hat zuletzt selbst versucht, über die Kölner Straße auf das Areal zu gelangen, wurde aber sofort per Lautsprecher aufgefordert, das Grundstück zu verlassen. Andernfalls rufe man die Polizei.

Die Eigentümer rätseln deswegen, wie die Aktion durchgeführt wurde. Wer immer es war, muss nachts einen Weg auf das Gelände gefunden haben und über das Gerüst auf das Dach gelangt sein. Vielleicht gab es eine Abseilaktion, Franken hält auch den Einsatz von Drohnen für möglich. Es ist Anzeige erstattet worden, Hinweise gibt es bislang nicht.

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