Zoll in Düsseldorf Razzia wegen Schwarzarbeit – Arbeiter schliefen auf Baustelle

Düsseldorf · Der Zoll hat am Donnerstag eine Razzia in der Nähe des Düsseldorfer Hauptbahnhofs durchgeführt. Auf einer Baustelle wohnten Arbeiter in notdürftig hergerichteten Quartieren.

Razzia auf Baustelle in Düsseldorf
5 Bilder

Razzia auf Baustelle in Düsseldorf

5 Bilder
Foto: Gerhard Berger

In der Nähe des Düsseldorfer Hauptbahnhofs hat die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts Düsseldorf am Donnerstag eine Baustelle kontrolliert. Zu dem Gebäude, in dem ein Restaurant ausgebaut wird, lag ein anonymer Hinweis auf „menschenunwürdige Unterbringung und Ausbeutung von Arbeitskräften vor“, so ein Sprecher. Auf der Baustelle fanden die Einsatzkräfte notdürftig hergerichtete Schlafquartiere – die Arbeiter hatten offenbar auf Holzpaletten mit dünnen Matratzen geschlafen, als Abtrennung dienten Plastikfolien.

Bei der Razzia ahndete der Zoll mehrere Verstöße gegen vier chinesische Arbeitnehmer: Drei besaßen keinen gültigen Aufenthaltstitel. Gegen sie wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet und die Pässe wurden eingezogen. Eine Person wurde wegen illegalen Aufenthalts in Deutschland festgenommen.

Zudem wurden in drei Fällen Verstöße gegen räumliche Beschränkungen durch das Ausländeramt geahndet. Von einer räumlichen Beschränkung spricht man, wenn der Aufenthalt ausreisepflichtiger Ausländer auf ein bestimmtes Gebiet eingeschränkt ist. In vier Fällen ermittelt der Zoll wegen des Verdachts auf Schwarzarbeit.

Möglicherweise kommen in diesem Zusammenhang noch vier Fälle von Leistungsbetrug und Unterschreitung des gesetzlichen Mindestlohns hinzu, heißt es vom Zoll. Hierzu seien aber noch weitere Ermittlungen erforderlich.

An dem Einsatz waren der Zoll, das Kriminalkommissariat 44 des Polizeipräsidiums Düsseldorf, der Einsatztrupp Prios der Polizei sowie die Ausländerbehörde der Stadt Düsseldorf beteiligt.

(Von Verena Kensbock)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort