Bezirkssportanlage der SG Benrath-Hassels am Wald Das Warten hat sich gelohnt

Düsseldorf · Seit 2016 hat die SG Benrath-Hassels drauf gewartet, dass die Bezirkssportanlage fertig saniert wird. Rund zwei Millionen Euro hat das gekostet. Im Verein herrscht Aufbruchstimmung, sagt Geschäftsführer Kai-Oliver Schumacher.

 Bezirkspolitiker Dirk Angerhausen (l.) und Kai-Oliver Schumacher sind total glücklich, dass die Anlage der SG Benrath-Hassels so toll geworden ist.

Bezirkspolitiker Dirk Angerhausen (l.) und Kai-Oliver Schumacher sind total glücklich, dass die Anlage der SG Benrath-Hassels so toll geworden ist.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Draußen am Zaun stehen noch ein paar Maschinen; auf dem Gelände selbst ist die Baustellenzeit jedoch so gut wie vorbei. Ein paar Kleinigkeiten müssen noch gemacht werden – und dann ist die Anlage der SG Benrath Hassels fertig. Endlich. Sie kann sich sehen lassen. Und die Odyssee mit all ihren Höhen und Tiefen hat ein Ende. Versprechungen über den Termin des Baustarts und die Fortsetzung der Arbeiten haben das Vorhaben immer wieder in die Länge gezogen; und auch Corona kam dazwischen. Doch jetzt ist der Platz der Bezirkssportanlage am Wald endlich fertig. Wobei: Das Wort „Platz“ umschreibt es nur in groben Zügen. Es ist eine moderne Anlage, die nicht nur Fußballern etwas zu bieten hat.

Als die SG ihre Fläche 2016 auf Bitten der Stadt für eine Flüchtlingsunterkunft in Zeltbauweise zur Verfügung stellen sollte, zögerte Vereinschef Wolfgang Monski keinen Moment. Die heutige Kulturdezernentin und damalige Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch hatte damals versprochen, dass die Unterkunft nur für ein Jahr bleibt. Und dass die SG direkt im Anschluss den Platz neu gemacht bekommt. Durch diesen Deal sollte die Sanierung endlich möglich gemacht werden.

Doch es sollte alles viel länger dauern. Immer wieder haben sich CDU-Ratsherr Dirk Angerhausen und der vor einem Jahr gestorbene stellvertretende Bezirksbürgermeister Udo Skalnik (SPD) für die Anlage stark gemacht. „Da ist kommunikativ einiges falsch gelaufen“, sagt Angerhausen rückblickend. Dann ergänzt er: „Auch wenn es schwerfällt – Schwamm drüber. Jetzt sollten wir positiv in die Zukunft blicken.“

So sieht es auch der Geschäftsführer der SG Benrath Hassels, Kai-Oliver Schumacher. „Wir sind auf eine große Geduldsprobe gestellt worden. Die haben wir bestanden.“ Keiner von beiden will nachkarten. Auch Vereinsboss Monski scheint sichtlich zufrieden. Beim zweitägigen Saisoneröffnungsfest konnten sich alle – Sportler und Besucher überzeugen, wie schön das Gelände geworden ist.

Der Kunstrasen strahlt in einem satten Grün. Wäre es nach den Grünen im Rat der Stadt gegangen, wäre er jetzt wegen der Trockenheit unansehnlich braun. Denn diese wollten Naturrasen. Doch allein Udo Skalnik ist es zu verdanken, dass in Hassels ein Pilotprojekt mit der Auflage von einem Korkgranulat auf der Spielfläche gestartet wurde.

Dass die Anlage endlich fertig ist, darüber freuen sich die Hasselser. Und nicht nur die. „Ich habe unglaublich viel Feedback bekommen“, sagt Schumacher. Er möchte die Anlage vielseitig nutzen - nicht nur für den Fußball. Er möchte daraus ein Platz der Begegnung machen, einen Treffpunkt über den Stadtteil hinaus. Ihm schwebt auf dem Platz neben den Umkleidekabinen ein kleiner Weihnachtsmarkt vor oder ein Sommerfest. Auch ein Martinszug sei möglich, ohne damit in Konkurrenz zu den Schulen treten zu wollen. „Wir fangen jetzt mit den Planungen an, wie man die Anlage nutzen kann“, sagt er. Der Vereinsvorstand ist bereits erweitert worden. Jetzt gilt es, Visionen zu verwirklichen.

Schumacher spürt die Aufbruchstimmung. „Jahrelang ging es nur um Steine. Jetzt geht es um Menschen.“ Dirk Angerhausen findet es toll, dass die drei Plätze voller wuseliger Kinder sind. Er wünscht dem Verein nun auch sportlichen Erfolg. So spielen drei Jugend-Mannschaften, um sich für die Leistungsklasse zu qualifizieren. Insgesamt elf Jugendmannschaften hat der Verein. Dort spielen auch Mädchen mit. Aber nur wenige. „Mein persönlicher Wunsch wäre eine Mädchenmannschaft“, dafür plädiert Angerhausen nicht erst seit der erfolgreichen Europameisterschaft der Frauen. Das wäre für ihn das Tüpfelchen auf dem i.

Es gibt viel zu tun. „Der schlafende Riese ist wach geworden“ , sagt Kai-Oliver Schumacher. Angerhausen blickt über die Anlage und sagt sichtlich zufrieden: „Gerade wenn man sieht, wie schön die Anlage geworden ist, hat sich das Warten gelohnt.“

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