Kolumne Die Woche im Rathaus Nächster Anlauf für die Open-Air-Fläche

Düsseldorf · Nach der emotional hochtourig geführten Debatte um das Konzertgelände an der Messe wird jetzt ein Bauleitverfahren für das Areal gestartet. Eine Betrachtung.

 Oberbürgermeister Thomas Geisel und Arena-Chef Michael Brill möchten auf den Messe-Parkplätzen eine Open-Air-Konzertfläche einrichten.

Oberbürgermeister Thomas Geisel und Arena-Chef Michael Brill möchten auf den Messe-Parkplätzen eine Open-Air-Konzertfläche einrichten.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Die in der Jahresmitte geführte Debatte um eine Open-Air-Fläche auf den Messeparkplätzen war unselig. Am Ende gab es dabei fast nur Verlierer und der Name Ed Sheeran entwickelte sich zu einem roten Tuch. Der Streit war vor allem deswegen ein unfruchtbarer Prozess, weil die „Gegner“ Grüne und CDU intern gespalten und eigentlich zuvor eher Zustimmung als Ablehnung signalisiert hatten. Aber der Zeitdruck und die Bindung an Ziel- oder Bevölkerungsgruppen (Grüne an Baumschützer, CDU an Anwohner im Norden) führten in Kombination mit der Chance, Oberbürgermeister Geisel eins auszuwischen, in die Sackgasse.

Jetzt wird ein neuer Anlauf gestartet, dem neben der Ratsmehrheit aus SPD, Grünen und FDP auch die CDU zustimmte. Die Christdemokraten knüpften damit an ihre Argumentation an, gegen die Open-Air-Fläche eigentlich nichts zu haben. Tatsächlich wird jetzt erst einmal ein Bauleitplanverfahren gestartet. In dessen Zuge wird es, das ist vor allem CDU-Fraktionschef Rüdiger Gutt wichtig, noch intensivere Prüfungen von Verkehrskonzept, Anwohnerschutz und Sicherheitskonzept geben. Da zudem eine breite Bürgerbeteiligung vorgesehen ist, könne das Verfahren als Blaupause für andere Großprojekte dienen.

Schon jetzt zeichnet sich ab, dass noch einmal weniger Bäume gefällt werden sollen als zuletzt diskutiert, nämlich rund 60.Die Baumschützer werden dennoch dagegen sein, weil sie um jeden Baum kämpfen. Das ist erwartbar, ebenso das Nein mancher Anwohner. Nach dem verkorksten Ablauf im Frühjahr überwiegt bei manchem die Skepsis. Es kommt nun auf ein transparentes Verfahren an. Ist es erfolgreich, hat Düsseldorf die Chance auf ein in NRW einzigartiges Angebot. Dass Düsseldorf große Menschenmassen bewegen kann, hat sich am Wochenende beim parallelen Konzert der Toten Hosen in der Arena und der Techno-Veranstaltung in der Messe gezeigt.

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