Sommerliches Wochenende Düsseldorf, 23 Grad, Sonne

Düsseldorf · Der bisher schönste Tag des Jahres lockte Düsseldorfer und Touristen zu Tausenden ins Freie. Ostern könnte es 10 Grad kälter sein.

 Familie Zymberi grillte mit Freunden am Seeufer und hatte reichlich Essen dabei.

Familie Zymberi grillte mit Freunden am Seeufer und hatte reichlich Essen dabei.

Foto: Ruhnau

In Düsseldorf liegt das Paradies ja mittendrin. Dafür sind Martin Szostak und Michael Chostoswski der Beweis: Sie laufen die Rothenbergstraße entlang, bekleidet nur mit Schwimmhosen und Turnschuhen. Szostak hat in Gerresheim ein Bauunternehmen, und am Sonntag macht er mit seinem Mitarbeiter einen Ausflug. Die beiden waren im Unterbacher See schwimmen, und sie versichern, das Wasser sei "gar nicht kalt" gewesen. Jetzt marschieren sie Richtung Nordstrand.

Die Idee haben gestern Nachmittag auch ein paar andere: Der Parkplatz ist voll, Spielplatz und Fahrradständer sind es auch. Wie schön wär's, wenn man jetzt mit dem Tretboot eine Runde drehen könnte. Aber die bunte Flotte liegt fest vertäut am Steg. "Schade, wir sind extra deswegen hergekommen", sagt Clara, die mit Vera, Jule und Jochen auf dem Holz sitzt, ersatzweise lässt man die Füße ins Wasser baumeln. Im Kassenhäuschen für den Verleih sitzen vier Personen, aber die haben wegen der vielen Fragen die Rollläden runtergelassen. Ein Schild verkündet den Saisonstart am 14. April.

 Jutta (l.) und Nina Czarkowski und Erik Nohr tranken Kaffee in der Altstadt. Jutta (l.) und Nina Czarkowski und Erik Nohr tranken Kaffee in der Altstadt.

Jutta (l.) und Nina Czarkowski und Erik Nohr tranken Kaffee in der Altstadt. Jutta (l.) und Nina Czarkowski und Erik Nohr tranken Kaffee in der Altstadt.

Foto: Nic

Die Grillplätze ein paar Meter weiter sind belegt, meist von Familien. An einem Platz gibt es was zu feiern: Shumbin und Besarta Zymberi halten den kleinen Lion auf dem Arm. Der Junge ist vor zwei Monaten geboren. Familie und Freunde aus dem Kosovo sind zum Grillen eingeladen, es gibt auch eine ansehnliche Torte mit dem Namen des Sprösslings. Spaziergänger schauen sich das Treiben an, und als drei von ihnen zum Mitessen eingeladen werden, sagen nicht nein.

Auch in der Altstadt und am Rheinufer ist es voll an diesem Tag, man isst Eis, trinkt Altbier vor den Hausbrauereien oder flaniert mit einem Snack am Wasser entlang. Wer draußen noch einen Sitzplatz ergattern will, braucht Glück. Das hatten etwa Steve Klötzer, Sabine Cafaro und Sylvia Tatura aus Solingen, die einen Platz in den Kasematten bekommen haben. Die Gläser sind gerade leer getrunken, nun genießen sie den Blick auf den Rhein. "Wir wollten einfach nur raus, und jetzt sind wir richtig entspannt", sagen sie. Wer Eis will an diesem Tag, braucht dagegen vor allem Geduld: Ob bei Unbehaun in Unterbilk, Normanns in Flingern oder Pia in der Stadtmitte: Die Schlangen sind lang, der Düsseldorfer tut was für sein Eis.

 Steve Klötzer, Sabine Canfaro und Sylvia Tatura (mit Idefix) saßen am Rhein.

Steve Klötzer, Sabine Canfaro und Sylvia Tatura (mit Idefix) saßen am Rhein.

Foto: Nicole lange
 Viele Altstadtbesucher steuerten die Hausbrauereien (hier: Uerige) an. Viele Altstadtbesucher steuerten die Hausbrauereien (hier: Uerige) an. Viele Altstadtbesucher steuerten die Hausbrauereien (hier: Uerige) an.

Viele Altstadtbesucher steuerten die Hausbrauereien (hier: Uerige) an. Viele Altstadtbesucher steuerten die Hausbrauereien (hier: Uerige) an. Viele Altstadtbesucher steuerten die Hausbrauereien (hier: Uerige) an.

Foto: Nicole Lange

Auf dem Fischmarkt bleibt an diesem ersten wirklich warmen Sonntag kein Platz frei. Die Düsseldorferinnen Marion (61), Sissi (39) und Maria (57) sitzen bei einem Glas Weißwein in der Sonne. "Leute beobachten", sagt Sissi. "Das ist einfach herrlich hier bei dem Wetter", sagt ihre Freundin Marion. Auch der Niederländer Roy Geeraets freut sich über die Markt-Atmosphäre: "Die Menschen kommen zum Bummeln, zum Essen, zum Trinken - das hat einfach eine ganz eigene Gemütlichkeit."

(RP)
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