Die Umgestaltung des Kittelbachs in einen naturnahen Zustand lässt auf sich warten. Nachdem der 140 Meter lange Abschnitt zwischen dem Wilseder und dem Worpsweder Weg nach umfangreichen Kanalbauarbeiten renaturiert wurde, sollte eigentlich Anfang des Jahres die Umgestaltung zwischen den Straßen An der Piwipp und Wilseder Weg starten. Dieser Plan aus dem Jahr 2012 ist aber schon lange nicht mehr aktuell, wie Kristian Lütz, Leiter der Abteilung Wasserbau bei den Stadtentwässerungsbetrieben, nun in der Bezirksvertretung 6 mitteilte. "Erst 2021 werden die Planungen abgeschlossen sein. Es ist möglich, dass das Projekt weiter geschoben wird, da es nicht höchste Priorität genießt", sagt Lütz. Wichtiger seien beispielsweise Arbeiten am Hochwasserschutz für den Rhein oder wenn ohnehin bauliche Veränderungen wie im Glasmacherviertel oder durch den Bau des RRX anstünden. "Für den Kittelbach gibt es keine Notwendigkeit, zu einem bestimmten Termin mit der Renaturierung fertig zu sein", sagt Lütz.

Geplant ist, das gerade geführte Bachbett auf einer Länge von 550 Metern geschwungen zu gestalten und mit unterschiedlich tiefen sowie schnell und langsam fließenden Bereichen auszustatten. So soll ein Gewässer entstehen, wie es ohne menschliches Eingreifen aussehen würde. Dadurch haben Fische bessere Bedingungen fürs Laichen und gleichzeitig entstehen Überflutungsbereiche, die bei Starkregen ein Überlaufen des Kittelbaches verhindern. Da das Areal sehr weitläufig ist, wird es möglich sein, im Bach eine kleine Insel anzulegen. Geplant ist ein Weg entlang des Kittelbachs, der von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden kann. Dieser soll an das bereits vorhandene Wegenetz angeschlossen werden. Die Renaturierung wird mit Landesmitteln gefördert. Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie schreibt vor, sämtliche Gewässer in einen naturnahen Zustand zu versetzen.