Düsseldorf CDU will sich nach OB-Debakel neu aufstellen

Düsseldorf · Für die Verantwortlichen in der CDU ist die Urlaubszeit vorbei: Am Montag haben sich die Spitzen von Partei und Fraktion getroffen, um die anstehende Klausur vorzubereiten. Die ist für Samstag in der Geschäftsstelle der Landespartei an der Wasserstraße geplant.

Dirk Elbers verlässt das Rathaus durch die Küche
5 Bilder

Dirk Elbers verlässt das Rathaus durch die Küche

5 Bilder
Foto: dpa, mg

Auf der Agenda steht eine Analyse des Kommunalwahlkampfs. Aus dem ging die CDU zwar noch als stärkste Kraft hervor, sie verlor aber den OB-Posten und acht Sitze, wird im Stadtrat wohl in die Opposition gehen.

"Nun geht es darum, wie wir uns aufstellen müssen, um bei den nächsten Wahlen wieder erfolgreicher zu sein", sagt Thomas Jarzombek, seit einem halben Jahr Kreisvorsitzender der CDU. Das Ziel sei, wieder den OB und die Ratsmehrheit zu stellen. Dafür ist ein Blick zurück nötig. Damit der ungeschönt und ehrlich ausfällt, hat man sich für den Vormittag der Klausurtagung externe Referenten eingeladen - zum Beispiel den Werber Frank Dopheide oder den Meinungsforscher Klaus-Peter Schöppner. Am Nachmittag diskutieren Parteivorstand, Fraktionsmitglieder sowie Bezirksvorsteher und deren Stellvertreter über das zuvor Gehörte und darüber, was sich ändern muss.

Bei all dem wird auch Noch-OB Dirk Elbers Thema sein. Viele CDU-Mitglieder haben inzwischen der Parteispitze offen ihren Unmut über dessen ungeschicktes Agieren mitgeteilt, nicht wenige schilderten gute Begegnungen mit dem SPD-Amtsnachfolger Thomas Geisel. Jarzombek sieht auch inhaltliche Versäumnisse in der schwarz-gelben Ratsperiode: Auf die Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt mit steigenden Mieten sei zu spät und mit einem nur schwer erklärbaren Konzept reagiert worden, auch beim Radverkehr sei Umdenken nötig.

Am 20. August werden die Chefs der CDU-Ortsverbände informiert und können diskutieren, zwei Tage später trifft sich die Ratsfraktion zu einer separaten Klausur. Anschließend folgen Konferenzen in den zehn Stadtbezirken, bei denen sich jedes Mitglied einbringen kann. Am 1. Oktober soll all das in einen Parteitag münden.

Jarzombek will auch danach mit der Basis in Dialog bleiben. So sollen die Stadtbezirkskonferenzen fortgesetzt werden, außerdem sind regelmäßige Diskussionsabende mit führenden Köpfen aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft geplant: Den Auftakt macht am 15. September Handwerkskammer-Präsident Andreas Ehlert.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort