Düsseldorf CDU-Kandidaten bei Bundestagswahl hinten auf der Liste

Düsseldorf · In der Düsseldorfer CDU herrscht Unmut darüber, dass beide Kandidaten des Kreisverbands bei der Bundestagswahl am 22. September auf relativ aussichtslose Plätze auf der Landesliste positioniert wurden.

 CDU-Kandidaten für den Bundestag: Thomas Jarzombek hat Platz 35 auf der Landesliste, Sylvia Pantel Platz 45.

CDU-Kandidaten für den Bundestag: Thomas Jarzombek hat Platz 35 auf der Landesliste, Sylvia Pantel Platz 45.

Foto: Meyer

Thomas Jarzombek, der seit 2009 Mitglied des Bundestags ist, wurde am Wochenende auf Platz 35 der Reserveliste gewählt. Sylvia Pantel, Ratsfrau und Chefin der Düsseldorfer Frauen Union, kandidiert erstmals für das Berliner Parlament und hat Platz 45 auf der Reserveliste. Zuvor hatte sie gegen Cemile Giosouf auf Platz 25 kandidiert, war aber mit knapp 34 Prozent der Delegiertenstimmen unterlegen.

Die Deutsch-Türkin Giosouf ist Referentin im NRW-Ministerium für Integration und Familie, das CDU-Landeschef Armin Laschet bis zur Landtagswahl 2010 geleitet hatte. Laschet war es auch, der Giosouf mit seinem Parteivorstand auf den guten Platz gesetzt hatte. Das Argument: Die CDU will damit ein Zeichen als Volkspartei setzen, die sich auch Menschen mit Zuwanderungsgeschichte öffnen müsse.

"Vetternwirtschaft" vermuten hingegen Kritiker. Dazu zählt auch Jutta Meyer, Pantels Fraktionskollegin im Düsseldorfer Rathaus. Sie hatte vor dem Parteitag in einer E-Mail an Laschet und weitere Parteipromis ihrem Unmut Luft gemacht: Sie empfinde die Bevorzugung Giosoufs, die erst seit relativ kurzer Zeit Mitglied der CDU ist, "nicht nur als unsachgemäß, sondern allen anderen gegenüber als diskriminierend".

Auch Pantel bleibt bei ihrer Kritik: "Für mich zählen Inhalte, nicht die Zugehörigkeit zu einer Religion." Und Inhalte könne sie bei der 34-Jährigen aus Aachen nicht erkennen. Pantel, 54 Jahre alt und Mutter von fünf Kindern, muss ihren Wahlkreis 107 im für die CDU nicht einfachen Düsseldorfer Süden nun direkt gewinnen. Ihr Gegner Andreas Rimkus (SPD) wurde von seiner Landespartei auf den aussichtsreichen Listenplatz 19 gewählt.

Thomas Jarzombek, der im Wahlkreis 106 für die CDU antritt, hält sich mit Kritik zurück, sagt jedoch über seinen Listenplatz 35: "Toll ist das nicht." Er ist aber zuversichtlich, seinen Wahlkreis direkt zu holen. Das dürfte im bürgerlichen Düsseldorfer Norden leichter gelingen.

(RP/ila)
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