Angermund Aus für die beliebten Reiterspiele

Angermund · Jahrzehntelang waren die Reitwettbewerbe in Angermund ein beliebter Treffpunkt für viele Besucher nicht nur aus dem Stadtteil, sondern der ganzen Region. Viele Faktoren führen aber nun dazu, dass die Veranstaltung gestrichen wird.

 Die Reiterspiele wird es nicht mehr geben.

Die Reiterspiele wird es nicht mehr geben.

Foto: Christoph Goettert

Die traditionell am Pfingstwochenende auf dem Brokerhof stattfindenden Reiterspiele werden nicht mehr durchgeführt. 33 Mal waren diese vom Reitercorps Angermund (RCA) ausgerichtet worden. Doch dieses sieht sich aus finanziellen Gründen dazu nicht mehr in der Lage. Gleich mehrere Faktoren listet Walter Krejci, Vorsitzender des RCA, auf, die zur Einstellung der Veranstaltung geführt haben.

So seien nach und nach die Teilnehmerzahlen zurückgegangen. Im vergangenen Jahr hatten die Reiter, die mit 400 Pferden angereist waren, sich nur noch für 600 Starts angemeldet. In den Vorjahren waren es noch bis zu 1000 Starts gewesen. Auch die Besucherzahlen sind stark rückläufig und eine Fortsetzung des Trends wird befürchtet. Zumal es in diesem Jahr noch einen zusätzlichen Tag Pfingstferien gibt, so dass viele diese Zeit für Kurzurlaube nutzen werden.

"Zudem gibt es ein Überangebot an Veranstaltungen im gesamten Umland. Und weniger Besucher bedeuten auch weniger Umsatz. Im vergangenen Jahr ist dieser bei Speisen und Getränken um 50 zurückgegangen gegangen", sagt Krejci. Bisherige Sponsoren wie Banken und Sparkassen haben allgemein angekündigt, bei Veranstaltungen dieser Art nicht mehr als Geldgeber aufzutreten. Deren Gelder werden allerdings benötigt, um die Preise, die vom Internationalen Reiterverband vorgeschrieben werden, an die Reiter auszahlen zu können.

"Auch das Sportamt Düsseldorf hat im letzten Jahr 14 Tage vor den Reiterspielen einen seit sieben Jahren in Folge getätigten, sehr großen Zuschuss aus Spargründen einfach abgesagt", sagt der Vorsitzende. Hinzu komme, dass die Kosten in vielen Bereichen gestiegen sind. Im Folge des Unglücks bei der Love-Parade seien die Vorschriften immens angewachsen, so dass wesentlich mehr Gebühren für Genehmigungen entrichtet werden müssten. Eine Schieflage für den Verein konnte nur abgewendet werden, weil dieser vor vielen Jahren ein Sparbuch zur Sicherung von Eventualitäten angelegt hat. Diese Rücklagen wurden zur Finanzierung der letzten Reiterspiele fast vollständig aufgebraucht.

"Wir bedauern die Einstellung der Reiterspiele sehr, zumal dort erwirtschaftete Gelder früher für unsere Jugendarbeit eingesetzt werden konnten", sagt Krejci. Denn 70 der rund 90 Mitglieder des RCA sind Jugendliche.

Walter Krejci kann sich im Moment nicht vorstellen, dass die Reiterspiele wiederbelebt werden könnten. Dafür will der Verein seine anderen Reitsportveranstaltungen, die über das Jahr verteilt stattfinden, verstärkt ausbauen. Dazu gehören beispielsweise im April die Vereinsmeisterschaften im Ringstechen und im Oktober der gemeinsame Herbstausritt.

(RP)
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