Großeinsatz in Urdenbacher Kämpe Mann bricht im Eis ein - dramatische Rettungsaktion in Düsseldorf

Düsseldorf · Ein im Eis eingebrochener Mann hat in der Urdenbacher Kämpe einen Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei ausgelöst. Er musste mithilfe eines Polizeihubschraubers und einer Wärmekamera lokalisiert werden.

Urdenbacher Kämpe - Mann in Düsseldorf im Eis eingebrochen
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Urdenbacher Kämpe - Mann in Düsseldorf im Eis eingebrochen

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Foto: Patrick Schüller

Eine Passantin wurde am Donnerstagvormittag durch Hilferufe auf einen Mann aufmerksam, der im Bereich des Urdenbacher Altrheins in einem überfluteten Gebiet ins Eis eingebrochen war. Mithilfe der Wärmebildkamera eines Polizeihubschraubers konnte der 49-Jährige genau lokalisiert und durch Feuerwehrkräfte gerettet werden.

Über die Notrufnummer meldete eine Spaziergängerin Hilfeschreie aus dem Bereich des Urdenbacher Altrheins, der aufgrund des Hochwassers überflutet ist. 30 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst wurden daraufhin zur Peter-Behrens-Straße in Garath geschickt.

Die Einsatzkräfte machten sich vor Ort zu Fuß auf den Weg zu der vermuteten Unglücksstelle. Zur Unterstützung der Einsatzkräfte kam ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera zum Einsatz. Zwar konnte der Bereich durch die Hilfeschreie des Mannes eingegrenzt werden, allerdings bestand keine Sichtverbindung zu dem Eingebrochenen, da der Bereich mit Bäumen und Sträuchern dicht bewachsen war.

Während der Hubschrauber aus der Luft das Gebiet absuchte, machten sich zwei Feuerwehrleute mit einem Schlauchboot auf dem Gewässer auf die Suche. Die Eisschicht war noch sehr dünn und brach immer wieder ein, sodass ein Vorankommen der Feuerwehrleute mühsam war. Über die Wärmebildkamera konnte der Mann schnell gefunden und somit die Retter dorthin dirigiert werden. Zwei Strömungsretter der Taucherstaffel kamen mit einem weiteren Boot hinzu.

Mit vereinten Kräften konnte der 49-Jährige aus dem hüfttiefen Wasser gerettet und an Land gebracht werden. Der stark unterkühlte Sportler hatte sich bereits die nasse Kleidung im Wasser ausgezogen und kam sofort in einen Rettungswagen. Der Notarzt untersuchte ihn vor Ort, im Anschluss wurde der Mann in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht. Nach ersten Erkenntnissen befand sich der Mann bereits mehr als eine halbe Stunde im Wasser, bis die Spaziergängerin auf die Hilfeschreie aufmerksam wurde.

Nach rund 90 Minuten konnten die letzten der 30 Einsatzkräfte  zu ihren Standorten zurückkehren. Obwohl die aktuellen Temperaturen bereits dazu führen, dass einige Gewässer in Düsseldorf mit einer Eisschicht bedeckt sind, besteht weiterhin Lebensgefahr beim Betreten der Eisflächen. Grundsätzlich gilt in Düsseldorf, dass Eisflächen nicht betreten werden dürfen, es sei denn, sie sind ausdrücklich dafür freigegeben.

Was tun, wenn ein Mensch ins Eis eingebrochen ist?

  • Unter Notruf 112 sofort die Feuerwehr rufen.
  • Wer auf das Eis geht, um anderen zu helfen, sollte sich von einem Helfer mit einem Seil absichern lassen.
  • Das Körpergewicht muss auf dem Eis auf eine möglichst große Fläche verteilt werden. Dazu Hilfsmittel wie ein Brett oder eventuell vorhandene Eisleitern verwenden.
  • Niemals bis zur Einbruchstelle vordringen, rund um diese Stelle ist das Eis sehr brüchig. Vielmehr versuchen den Eingebrochenen mit Hilfsmitteln wie Stöcken, Stangen, zusammengerollten Mänteln oder Jacken aus dem Wasser zu ziehen.
  • Nie in das Wasser eintauchen, um Menschen zu suchen. Solche Rettungsaktionen sollten nur den Fachleuten von der Feuerwehr überlassen werden.
  • Nach erfolgter Rettung Verunglückte nach Möglichkeit in einen beheizten Raum bringen, Kleidung ausziehen und in Decken hüllen.
(csr)
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