Größter Passagierjet der Welt A 380 der Emirates in Düsseldorf ohne Konkurrenz?

A 380 der Emirates in DUS ohne Konkurrenz? · Ab Juli wird Emirates mit dem Airbus A 380 - dem größten Passagierjet der Welt, täglich Düsseldorf anfliegen. Ziehen jetzt Lufthansa und Co. nach, weil die Infrastruktur für den Riesenjet für fünf Millionen gebaut wurde? Vieles spricht dagegen.

Pünktlich zum Start der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen haben Reisende die Möglichkeit, auf Flügen von Düsseldorf die Emirates A380 zu erleben

Pünktlich zum Start der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen haben Reisende die Möglichkeit, auf Flügen von Düsseldorf die Emirates A380 zu erleben

Foto: Emirates

Immer wenn ein Airbus A 380 nach Düsseldorf kommt, ist das ein Fest für die Plane-Spotter, jene Fans von Großflugzeugen, die mit ihren Kameras auf der Besucherterrasse stehen und die Riesenvögel ablichten. Dreimal war das bisher der Fall.

Einmal kam ein A 380 von Airbus, dann einer von Lufthansa, schließlich im vergangenen Jahr einer, der vor Ort getauft wurde und nun den Namen Düsseldorf trägt. Bald können die Spotter jeden Tag einen A 380 fotografieren. Denn ab 1. Juli fliegt die arabische Airline Emirates täglich mit dem größten Passagierjet der Welt von Düsseldorf nach Dubai.

Der Flughafen hat kräftig investiert. Fünf Millionen Euro wurden ausgegeben, um eine neue Fluggastbrücke zu bauen. Denn der A 380 hat zwei Passagierdecks, braucht daher auch eine spezielle Brücke. Auch neue, stärkere Schlepper mussten her, weil der A 380 mehr als 500 Tonnen wiegt. Und neue, höhere Enteisungsfahrzeuge wurden gekauft.

Jetzt ist Düsseldorf fit für den A 380. Viele stellen sich die Frage, ob nun eine andere Airline nachzieht. Als einzige deutsche Airline setzt Lufthansa das Flugzeugmodell ein. Heute allerdings nicht ab Düsseldorf, sondern in Deutschland ausschließlich ab Frankfurt - weder ab München noch ab Hamburg oder Berlin. Der Grund: Die Wartung der vierstrahligen Riesen-Airbusse ist sehr aufwendig. Daher rechnet es sich für die größte deutsche Airline nicht, für wenige Flüge ab Düsseldorf einen weiteren A 380-Wartungsstützpunkt zu errichten.

Ein wahrscheinlicherer Kandidat ist eine andere Airline aus den Vereinigten Arabischen Emiraten: Etihad. Sie hat im Dezember den ersten A 380 erhalten und insgesamt zehn bestellt. Bereits heute fliegt sie Abu Dhabi - Düsseldorf. Außerdem ist sie Partner und Großaktionär von Air Berlin, der größten Airline am Flughafen Düsseldorf. "Es ist durchaus möglich, dass Etihad dem Beispiel von Emirates folgt", sagt ein Insider. Allerdings nicht so bald.

Etihad hat ein ähnliches Geschäftsmodell. Beide Airlines haben ihre Drehkreuze in Arabien, das für Flüge nach Fernost sehr günstig liegt. Sie holen mit großen Fliegern Passagiere aus Europas Zentren. Bündeln sie in Abu Dhabi oder Dubai und bringen sie nach Asien oder Australien. Beide gehören den jeweiligen Landesfürsten, sind also praktisch Staatsflieger und wurden erst in den 1980er Jahren gegründet.

Durch guten Service und günstige Preise machen sie den etablierten Airlines ernstzunehmende Konkurrenz. Ihre niedrigen Preise sollen damit zu tun haben, dass sie mit billigem Kerosin aus den Emiraten fliegen. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass die beiden Linien gar nichts für den Sprit bezahlen, da die Scheichs sie subventionieren. Die Drehkreuzfunktion soll den Emiraten Kunden und damit Geld bringen, wenn das Öl einmal versiegt ist. Um ein Viertel ist die Zahl der Passagiere, die ab Deutschland direkt nach Asien fliegen, schon gesunken, seit die Golfcarrier so aggressiv im Markt vorgehen.

Dass andere Fluggesellschaften, die ab Düsseldorf fliegen, ebenfalls A 380 anschaffen, ist eher unwahrscheinlich. Denn die Riesenvögel haben ein Manko: "Sie können nur auf ganz wenigen sehr stark frequentierten Strecken eingesetzt werden", sagt ein Branchenkenner. Das heiße im Umkehrschluss, dass die Flieger als Gebraucht-Jets kaum hohe Preise erzielen, weil sie keiner einsetzen kann. "Das müssen die Airlines einkalkulieren."

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