Serie Meine Ausbildung Industriemechaniker bei der Rheinbahn

Düsseldorf · Slava Gerlin lernt bei dem Verkehrsunternehmen die Instandhaltung von Maschinen. Die Zukunftschancen sind sehr gut.

 Slava Gerlin lernt, Kleindrehteile herzustellen - manche Ersatzteile kann die Rheinbahn nicht kaufen.

Slava Gerlin lernt, Kleindrehteile herzustellen - manche Ersatzteile kann die Rheinbahn nicht kaufen.

Foto: End

Slava Gerlin (24) ist im zweiten Ausbildungsjahr zum Industriemechaniker. Er hält Maschinen instand, begibt sich auf Fehlersuche und stellt auch selbst Geräteteile her, zum Beispiel Wellen für Getriebe.

Der Betrieb Die Rheinbahn wurde 1896 gegründet. Heute befördert das Nahverkehrsunternehmen täglich rund 720 000 Menschen mit 735 Fahrzeugen in und um Düsseldorf. Die Rheinbahn beschäftigt 2875 Mitarbeiter in 122 Berufen. Aktuell sind 114 Auszubildende im Unternehmen in sieben Ausbildungsberufen tätig. Auch für das laufende Jahr werden wieder viele Nachwuchskräfte gesucht.

Die Bewerbung Slava Gerlin machte vor seiner Ausbildung das Abitur. Voraussetzung für den Einstieg in die Ausbildung als Industriemechaniker ist die Fachoberschulreife "Uns sind gute Noten in Mathematik, Physik und technischen Fächern wichtig", sagt sein Ausbilder Berthold Meier. Er achtet außerdem auf unentschuldigte Fehlstunden auf dem Zeugnis. Der Online-Bewerbung folgt zunächst ein Online-Test, in dem das technische Verständnis geprüft wird.

Im persönlichen Gespräch legt der Ausbilder Wert darauf, dass die neuen Auszubildenden technisch interessiert sind und handwerkliches Geschick haben. "Wer schon mal sein Fahrrad repariert, ist da auf einem guten Weg", sagt er. Ein sicherer Umgang mit Maßen und Zahlen sowie Teamfähigkeit sind wichtige Voraussetzungen, die das Unternehmen von Berufsstartern erwartet.

Die Ausbildung Manche Ersatzteile können nicht gekauft werden. Für Slava Gerlin ist das spannend, denn dann werden Kleindrehteile eben vor Ort in der Werkstatt hergestellt: "Ich fertige selbst etwas mit den Händen", sagt der Auszubildende. Er habe schon immer gerne Dinge repariert. In seinem Beruf als Industriemechaniker ist körperliche Fitness vorteilhaft, da Bauteile wie Kompressoren auch sehr schwer sein können. Bei der Rheinbahn durchläuft er viele Abteilungen, ist bei den Drehgestellen für Straßenbahnen und auch im Gleisbau im Einsatz. Die Industriemechaniker sorgen für die Funktionssicherheit aller eingesetzten hoch technischen Betriebsanlagen und Maschinen im Unternehmen. "Dazu zählen beispielsweise unsere Pneumatik- und Hydraulikanlagen, Druckwellenanlagen und elektrische Steuerungen bis 24 Volt", sagt Ausbilder Meier. Inspektionen gehören zu den Aufgaben, in denen möglicher Verschleiß erkannt und dann die Fehler behoben werden. Im Rahmen der Ausbildung wird Gerlin auch außerhalb der Werkstätten unterwegs sein. "Dann kommt beispielsweise die Wartung von Rolltreppen und Aufzügen in den Bahnhöfen dazu", sagt der Ausbilder. Dort lernt Gerlin dann die Mechanik im täglichen Einsatz genauer kennen. "Für meinen Beruf ist räumliches Vorstellungsvermögen sehr wichtig", stellt er fest. Für Teile, die auf der Drehbank angefertigt werden, macht er auch hin und wieder selbst kleine Zeichnungen.

Die Berufsschule Im Franz-Jürgens-Berufskolleg findet der Blockunterricht für die angehenden Industriemechaniker statt. Auf dem Stundenplan stehen Steuerungstechnik, Werkstoffkunde oder Technische Kommunikation. Zwei Wochen Schulunterricht folgen dann Praxisphasen von sechs bis acht Wochen im Unternehmen.

Die Zukunft Nach dreieinhalb Jahren Ausbildung hat Gerlin gute Chancen, dass die Rheinbahn ihn übernimmt. Er kann sich vorstellen, sich weiter zu qualifizieren. "Ich möchte später vielleicht noch Maschinenbau studieren", sagt er. Es gibt für Industriemechaniker gute Berufschancen. "Der Bedarf an Facharbeitern steigt", sagt der Ausbilder der Rheinbahn. Es bestehen auch Fortbildungsmöglichkeiten als Meister, Techniker oder mit einem anschließenden Ingenieurstudium.

(RP)
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