Düsseldorf Tonnengarde feiert im "Café Oriental"

Düsseldorf · Zum fünften Mal luden die Niederkasseler am Freitagabend zum "Wieverkram" in die Aula des Comenius-Gymnasiums. Motto in diesem Jahr: "1000 und die eine Nacht". Als Harems-Damen verkleidet tanzten die Frauen bis in die Nacht.

Schleier statt Schürze, glitzernde Ballerinas statt Klompen - in der Aula des Comenius-Gymnasiums in Oberkassel trafen am Freitag zwei Welten aufeinander: Die Tonnengarde hatte zu ihrer traditionellen Damensitzung geladen - und zwar unter dem Motto "1000 und die eine Nacht". Als Harems-Damen verkleidet tanzten die rund 300 Gäste bis in die Nacht. Einzige Regel beim "Wieverkram": Die Frauen dürfen feiern, die Männer bleiben zu Hause oder müssen (wenn sie der Tonnengarde angehören) im Service für die Damen schuften.

Letztere freute es, konnten sie doch - meist in riesigen Freundinnen-Gruppen angereist - das bunte Programm, das die beiden Sitzungspräsidentinnen Anke Conti Mica und Anna Lederer auf die Beine gestellt hatten, ganz ungestört im "Café Oriental" genießen. Klassischerweise mit dabei waren natürlich sämtliche Abteilungen der Tonnengarde wie die Kindergarde, die Tanzgarde und das Tonnenbauernpaar mit Thomas Damm und seiner Ehefrau Britta. Sie ließen sich bei ihrem Einmarsch von einer besonderen Garde begleiten: Die Prinzengarde Blau-Weiss, eigentlich Leibgarde der Venetia, kam mit dem Bauernpaar auf die Bühne. Ganz glücklich war die Tonnenbäuerin allerdings nicht, angesichts der vielen Harems-Damen im Saal: "Dann hat mein Bauer ja wieder was zu gucken hier", stellte sie fest. Die beiden Kindertonnenbauern Louis Riekenbrauk und Flavia Conti Mica forderten dagegen, die Schule bis Aschermittwoch zu schließen und bloß noch Sport zu unterrichten - zur Vorbereitung auf das Tonnenrennen am Karnevalssonntag. Beim Besuch mit Prinz Christian II. erinnerte sich Venetia Claudia anschließend wehmütig an die Damensitzung im vergangenen Jahr: "Damals saß ich gleich hier vorne im Publikum und habe eine wirklich tolle Sitzung erlebt. Da wäre ich jetzt auch gerne. Aber als Venetia macht es natürlich auch sehr viel Spaß, hier zu sein", sagte sie.

Das war es dann aber auch fast schon mit den Wortbeiträgen. Um die Stimmung hochzuhalten, hatten die Organisatorinnen vor allem musikalische Gäste wie Alt Schuss, die KG Regenbogen, De Fetzer und die Big Maggas eingeladen. Bloß einer heizte noch mit seinen Worten die Stimmung an: Comedian Wolfgang Trepper. Unscheinbar im schwarzen Anzug gekleidet, brachte er das Publikum minutenlang mit Feststellungen wie "Das Leben ist ungerecht: Der Marienkäfer stirbt aus und Uschi Glas ist immer noch da" zum Lachen.

Ein Extralob gab es für Petra Hilse: Sie hatte 33 Kostüme für den Elferat und die Herren im Service selbst genäht. "Erst am Donnerstagmittag, also kurz vor knapp, ist sie damit fertig geworden", berichtet Dino Conti Mica, Geschäftsführer der Tonnengarde. Er ist stolz auf den Erfolg des "Wieverkram". "Vor fünf Jahren haben wir ganz klein angefangen, und kaum einer aus dem Vorstand hat geglaubt, dass diese Damensitzung Erfolg haben könnte. Und in diesem Jahr haben die Frauen wieder bis zwei Uhr nachts getanzt und gefeiert. Das macht mich wirklich stolz", sagt er.

Unter den Feiernden waren derweil auch in diesem Jahr wieder einige prominente Gäste wie die Landtagsabgeordnete Marion Warden sowie Astrid Elbers, Ehefrau von Ex-Oberbürgermeister Dirk Elbers, verkleidet als Piratenfrau, und die Ehefrau des amtieren Oberbürgermeisters Thomas Geisel, Vera Geisel, im glitzernden Paillettenkostüm. Gemeinsam geschunkelt haben die Damen aber nicht.

(lai)
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