Dormagen Zwei Fälle von Krätze an Gesamtschule

Dormagen · Das Kreisgesundheitsamt bestätige gestern, dass an der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule zwei Jungen an Krätze erkrankt sind. In Dormagen gibt es an zwei weiteren Schulen und einer Kindertagesstätte weitere vier Fälle.

 Krätzmilben sind für die Erkrankung mit der Folge von starkem Juckreiz verantwortlich. An der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule wurden gestern zwei Fälle bestätigt. Archivfotos: salz/obs

Krätzmilben sind für die Erkrankung mit der Folge von starkem Juckreiz verantwortlich. An der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule wurden gestern zwei Fälle bestätigt. Archivfotos: salz/obs

Foto: Georg Salzburg

Die Bestätigung gab es gestern vom Gesundheitsamt des Rhein-Kreises Neuss: "Uns liegen zwei Fälle von Krätze an der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule vor", sagte Amtsarzt Dr. Michael Dörr auf Anfrage unserer Redaktion. Insgesamt gebe es in diesem Jahr, so Dörr, sechs solcher Fälle in Dormagen. Vier weitere an zwei Schulen und einer Kindertagesstätte. Deren Namen wollte Dörr nicht verraten. Von einer Epidemie mochte er nicht sprechen, dafür seien die Fallzahlen zu gering. "Erst wenn es an einer Einrichtung zweistellig wird." Im vergangenen Jahr wurden kreisweit 146 Fälle registriert.

Um die Fälle an der Gesamtschule in Nievenheim gibt es Ungereimtheiten. So hat das Kreis-Gesundheitsamt durch einen Hinweis erst von den Krätze-Fällen erfahren. Eine Mitarbeiterin sprach daraufhin mit der Schule und erhielt von dort die Bestätigung. Die Schule selbst habe die beiden Fälle nicht aktiv beim Gesundheitsamt gemeldet, bestätigt Dörr. Dabei handelt es sich bei Krätze um eine meldepflichtige Erkrankung. Merkwürdigerweise gab bei einer ersten Nachfrage unserer Redaktion an der Schule Axel Frieling an, nichts von derartigen Fällen zu wissen. Ebenso wenig wie ein von ihm befragter Kollege. Er gehört dem sechsköpfigen Team an, das sich seit dem Wechsel von Direktor Dirk Rimpler zur Bezirksregierung die Leitung der Gesamtschule teilt. Erst nach erneutre Nachfrage konnte Frieling bestätigen, dass es zwei Fälle von Krätze gebe. Seiner Darstellung zu Folge sei dies erst gestern bekannt geworden, nachdem der Schulunterricht aufgrund des Orkantiefs "Friederike" vorzeitig beendet worden war. "Schüler bzw. Eltern haben sich im Sekretariat gemeldet, und von dort hat es dann eine schriftliche Benachrichtigung an das Gesundheitsamt gegeben." Weil er selbst am Nachmittag nicht mehr in der Schule war, habe er davon nichts mitbekommen.

Bei den beiden Betroffenen handelt es sich nach Angaben der Schule um zwei 16 und 17 Jahre alten Jungen aus der Jahrgangsstufe zehn. Nach Informationen unserer Redaktion ist es nicht bei diesen beiden Fällen geblieben. Aus unterschiedlichen Quellen war zu hören, dass es in den Stufen zehn und elf weitere Fälle gebe sowie einen Schüler aus der Stufe 12, der die Erkrankung der Schulleitung gemeldet habe.

Laut Axel Frieling können die beiden Jungen erst dann wieder am Unterricht teilnehmen, wenn sie eine so genannte Schulbefähigungsbescheinigung beibringen, die vom Gesundheitsamt oder Hausarzt ausgestellt wird. Amtsarzt Dörr beruhigt: "Bei Krätze handelt es sich nicht um eine lebensbedrohende Krankheit. In der Regel hilft eine Salbe, in schwierigeren Fällen gibt es Medikamente."

(schum)
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