Dormagen S-Bahn-Brücke ausgetauscht

Dormagen · Currenta hat die 50 Jahre alte S-Bahn-Brücke am Chempark ausgetauscht. Innerhalb eines Tages musste das 45 Tonnen schwere Bauwerk montiert werden. Die neue überdachte Brücke bietet Schutz vor schlechtem Wetter.

 Der mit Spannung erwartete Moment: Passt die neue Brücke auf das gegossene Fundament?

Der mit Spannung erwartete Moment: Passt die neue Brücke auf das gegossene Fundament?

Foto: currenta

Wer an der S-Bahn-Haltestelle am Chempark Dormagen den Bahnsteig wechselt, ist ab sofort durch ein Dach vor Regenschauern geschützt. In nur einem Tag wurde die alte Brücke demontiert und die neue vom Chempark-Betreiber Currenta aufgebaut. Die 45 Tonnen schwere Stahlkonstruktion ist im Gegensatz zu ihrem Vorgängermodell aus dem Jahre 1961 nicht nur überdacht, sondern auch beleuchtet. Fußgänger erreichen trocken die andere Seite und sind im Winter vor Schnee und Eis geschützt. "Das erleichtert auch den Winterdienst", erklärt Currenta-Sprecher Benjamin Schütz. Insbesondere auf Brücken gebe es schnell ein Problem mit Glatteis.

Die moderne Konstruktion, die auf dreieckigen Fachwerk-Trägern ruht, muss besondere Bedingungen erfüllen. Eine Herausforderung lag darin, die Dach- und Wandkonstruktion so auszuwählen, dass sie dem enormen Wind-Sog, der am Gleis entsteht, standhält.

Möglich war die rekordverdächtige Arbeitszeit durch eine detaillierte Planung des fünfköpfigen Projektteams. "Beim Abbau haben wir zunächst die beiden alten Treppenaufgänge demontiert, dann folgte der Mittelteil. Die Fundamente für die neue Brücke mit den Verankerungspunkten wurden vorab hergestellt, so dass wir hier die neue Brücke ebenfalls in drei Teilen aufbauen konnten", erklärte Projektleiter Bodo Froese von der Currenta-Abteilung, die für Infrastruktur zuständig ist. Die beiden Treppenaufgänge und das Zwischenteil wurden schließlich stehend zusammenmontiert.

Für die insgesamt 15 Mitarbeiter, die tätig waren — zehn Männer aus dem Bereich Stahlbau, Schweißer und Schlosser und fünf Männer aus dem Tiefbau —, war dies ein spannender Moment. Schließlich musste die neue Brücke zentimetergenau in das Fundament eingepasst werden. Die Kosten für den Brückenaustausch lagen nach den Worten von Sprecher Benjamin Schütz im niedrigen sechsstelligen Bereich. Insgesamt zwei Schwerlastkräne waren bei dem Manöver im Einsatz. "Ein Stahlbauunternehmen aus Wesseling hat die Arbeiten für uns vorgenommen", so Schütz.

Genau durchdacht war auch der Zeitpunkt der Aktion. Um den Austausch tagsüber ausführen zu können, nutzte Currenta eine Sperrpause der Deutschen Bundesbahn, die zeitgleich an den Gleisen arbeitete. Grund und Boden gehört zwar der Bahn, doch ist die Bayer AG als Betreiber für Infrastruktur wie Brücke und Bahnsteig zuständig.

(NGZ/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort