Naturschutz in Dormagen Grüne wollen Wald an Alter Heerstraße retten

Dormagen · Bündnis 90/Die Grünen schalten sich in den Streit um das drohende Abholzen des Waldes an der Alten Heerstraße ein.

 (Symbolbild)

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Foto: dpa/Nicolas Armer

In einem Antrag für die nächste Sitzung des Stadtrates am 13. Februar fordern sie zweierlei: Zum einen soll das Waldgebiet westlich der Alten Heerstraße aus dem Flächennutzungsplanänderungsverfahren und aus dem  Plangebiet des Bebauungsplanes herausgenommen werden. „Das bestehende Waldgebiet soll als Wald erhalten und keiner gewerblichen Nutzung zugeführt werden“, sagt der planungspolitische Sprecher Martin Pehe.  Zum anderen soll der vorhandene Baum- und Gehölzbestand östlich der Alten Heerstraße innerhalb des Bebauungsplans „ausreichend gewürdigt“ werden. Es soll eine Ausweisung einer Grünfläche als „Grünpuffer“ in Richtung Holzweg/Friedhof erfolgen.  Der Erhalt des Baumbestandes entlang der Alten Heerstraße (östlich) soll in Abstimmung mit der geplanten Erschließung erfolgen. Pehe: „Teile des dort vorhandenen Baumbestandes könnten somit erhalten und als Grünfläche ausgewiesen werden.“

Die Grünen sind offenbar zu der gleichen Erkenntnis wie die Initiative „Der Wald bleibt“ gekommen. Sie sehen die Ergebnisse des Umweltberichtes als „bislang nicht angemessen gewürdigt“ an. Demnach komme die Verwaltung in der Vorlage unter anderem zu dem Ergebnis: „Verlust von Brachflächen und Wald, Wald mit Funktion als Fortpflanzungsstätte planungsrelevanter Tierarten. Im nachfolgenden Verfahren sind Vermeidungsmaßnahmen und vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen erforderlich.“

Die Stadt beabsichtigt, in diesem Bereich den Gewerbepark Top West auszuweiten. Dort sollen auch hohe Bürobauten entstehen, weite Teile des Waldes und Grünflächen weichen. Grünen-Fraktionsvorsitzender Tim Wallraff: „Da die vorgesehenen Ausgleichsflächen erst in einigen Jahrzehnten eine entsprechende ökologische Wertigkeit erreichen, müssten die vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen mit mindestens 30 Jahren Vorlauf erfolgen. Da der Verlust der Waldflächen an der Alten Heerstraße aber kurzfristig erfolgen soll, ist von der angestrebten Umnutzung der Flächen mit Baumbestand abzusehen.“ Ein Verlust der Waldfläche sei zudem auch aus Klimaschutzgesichtspunkten inakzeptabel. Da Waldflächen hohe CO²-Bindungskapazitäten aufweisen, will man  die CO²-Bilanz der Stadt nicht verschlechtern.

(schum)
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