Umweltschutz in Dormagen Neuer Vorstoß – Paten für Grünpflege

Dormagen · Zuviel Müll im Straßenbegleitgrün löst Diskussion im Internet aus. Viele Nutzer sprechen sich für die Übernahme von Patenschaften durch Private und Firmen aus.

 Die Initiative Rhein-clean-up ist gegen die Vermüllung des Straßengrüns.

Die Initiative Rhein-clean-up ist gegen die Vermüllung des Straßengrüns.

Foto: Schwanfelder

Unter der Überschrift „So schön blüht Dormagens Stadtgebiet“ dokumentierte die Stadt in dieser Woche eine Reihe von Flächen, wo der Sommer „Fahrt aufgenommen“ hat, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Demnach blühen zahlreiche Wiesen, Straßenränder und immer mehr private Gärten in voller bunter Pracht – als Beispiele werden Stellen an der L 280, vor dem Technischen Rathaus, an der Reuschenberger Straße, an der Gilbachstraße, an der Straße Unter den Hecken genannt, hinzu Streuobstwiesen im gesamten Stadtgebiet.

Das löst nicht nur Begeisterung aus, sondern auch kritische Anmerkungen. So löst eine Stellungnahme von Karin Schwanfelder, Kopf der Umweltinitiative „Rhein-clean-up Zons“ eine rege Diskussion bei Facebook aus, an der sich auch Bürgermeister Erik Lierenfeld und sein CDU-Herausforderer René Schneider beteiligen. Es geht um den Müll: „Klar sieht es im Moment schön aus“, so Schwanfelder, „nur den Müll entfernt leider niemand. Und im Herbst wird der Müll dann noch geschreddert.“

Als ein Negativbeispiel führt sie die Verkehrsinsel an der Kreuzung B9 in Richtung Zons auf. „Im vergangenen September habe ich den Dreck gemeldet, fast ein Jahr später ist nichts passiert. Die Stadt ist nicht zuständig.“ Genau darauf zielt Bürgermeister Lierenfeld ab: Demnach sei es „problematisch da, wo es Kreis- oder Landesstraßen sind. Darüber können wir nicht verfügen.“ Er hat aber gleich eine Idee parat, wie man diesem Missstand begegnen könnte: „Jeder, der eine Grünfläche pflegen will, kann sich gerne melden. Dann vergeben wir gerne Patenschaften und schauen auch, wie wir das unterstützen.“

René Schneider weißt darauf hin, dass die Technischen Betriebe, wo er Sprecher der CDU ist, mehrfach versucht hätten, Paten, auch bei Firmen, zu finden. „Mit mäßigem Erfolg.“ Facebook-Nutzer gaben an, dass es in Nievenheim und in Stürzelberg bereits solche Firmen-Patenschaften gebe. „Wir stoßen das noch mal an“, so Schneider. Michael Kirbach von der Zentrumspartei regt an, dass bei einer solchen Patenschaft derjenige bzw. die betreffende Firma mit einem kleinen Hinweisschild auf das Engagement belohnt wird.

Ein Dormagener nannte das in anderen Städten vorhandene  „Urban Gardening“. Bei diesem Modell sorgen Einwohner dafür, dass städtische Flächen begrünt und bepflanzt werden. Auch diese Anregung will Schneider mit in die Technischen Betrieb nehmen, wo unter anderem das Thema städtische Grünpflege ansässig ist.

(schum)
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