Gymnasium in Dormagen Informatik für Fünftklässler am Leibniz

Dormagen · Das Gymnasium in Hackenbroich ist in Dortmund erneut mit dem Signet „MINT-freundliche Schule“ ausgezeichnet worden und kann das Projekt weiter verfolgen. Neu ist, dass Fünftklässler erste Erfahrungen mit Informatik sammeln.

 Modellvorhaben Informatik in der Klasse 5 im Rahmen von MINT mit (v. l.) Konstantin Hahn, Marek Zdrojewski, Nathalie Schulz, Alena Herm, Sophie Klaus und Merle Hinzen.

Modellvorhaben Informatik in der Klasse 5 im Rahmen von MINT mit (v. l.) Konstantin Hahn, Marek Zdrojewski, Nathalie Schulz, Alena Herm, Sophie Klaus und Merle Hinzen.

Foto: Leibniz

Als langjähriger Pädagoge und Schulleiter des Leibniz-Gymnasiums ist Herbert Kremer neuen Erkenntnissen gegenüber aufgeschlossen. Zum Beispiel vor wenigen Tagen in Dortmund, wo er zusammen mit Kollegen die Rezertifizierungs-Urkunde für das MINT-Projekt in Empfang nehmen konnte. Bis dato dachte nicht nur Kremer, dass diese Abkürzung für „Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik“ steht. Aber er musste sich dort belehren lassen, dass das „I“ im Ursprung für Ingenieurwissenschaften steht. Davon ist heute im Schulalltag keine Rede, umso mehr von Informatik. Denn, und das ist ganz neu an der Schule in Hackenbroich, seit diesem Schuljahr können Schüler schon in der Klasse fünf eine Stunde Informatik in der Woche belegen – im Rahmen der „Leibniz-Stunde“, einem Kreativangebot.

Dass der Schule das MINT-Zertifikat verlängert wurde, ist zum einen keine Selbstverständlichkeit und zum anderen Ergebnis hohes Engagements. „Dabei ist ein Kriterien-Katalog zu erfüllen“, erklärt Petra Hiller, MINT-Beauftragte am Leibniz. Dieses besondere Angebot greift ab Klasse acht, wenn Schüler in das „Differenzierungs-Band“ eintreten. Da können sich Schüler im Wahlpflichtbereich zum Beispiel mit dem Schulgarten beschäftigen und der Frage, wie der gestaltet werden kann, um auch für Fünftklässler interessant zu sein. Oder es geht um sportliche Leistungen aus naturwissenschaftlicher Sicht, oder um Experimentieren, bei dem Kooperationspartner Ineos entsprechende Sets zur Verfügung stellt. Ein neues Projekt läuft im Bereich der Mathematik, wo Schüler Lehrvideos produzieren, in denen jüngere Schüler in Themen wie zum Beispiel Bruchrechnen eingeführt werden.

Das neue Angebot Informatik für Fünftklässler, das von Stephanie Jungbluth begleitet wird, ist ein Projekt in Zusammenarbeit mit der Bergische Universität Wuppertal. Zwei Jahre lang bekommen diese jungen Schüler einen praktischen Einblick in die Informatik, lernen beispielsweise wie Algorithmen funktionieren.Oder wie ein Computer den Nutzer „versteht“. Knapp 20 Schüler interessieren sich zum Start für dieses Angebot, das Verhältnis zwischen Jungen und Mädchen ist gut gemischt, sagt Jungbluth. Die begleitende Uni will feststellen, wie informatische Bildung für die Mündigkeit von jungen Bürgern entwickelt werden kann.

Informatik, so ist auch die Erfahrung aus den Anmeldegesprächen mit Eltern, spielt zunehmend eine Rolle. „Das wird durch die Rückkehr zu G9 noch deutlicher werden“, glaubt Kremer. Früher sei es möglich gewesen, Abitur zu machen, ohne während der Schulzeit eine Stunde Informatik gehabt zu haben. Der Leibniz-Direktor sieht das MINT-Projekt als einen wichtigen Baustein in einer „Schule der Vielfalt. Das ist nicht unser einziger Schwerpunkt, aber eine große Säule.“

92 Schulen aus Nordrhein-Westfalen wurden in Dortmund in einer Feierstunde als „MINT-freundliche Schule“ ausgezeichnet. Davon erhielten 46 Schulen das erste Mal die Ehrung und weitere 46 Schulen wurden nach dreijähriger erfolgreicher MINT-Profilbildung erneut mit dem Signet geehrt. Mathias Richter, Staatssekretär im Ministerium für Schule und Bildung in NRW, gratulierte den ausgezeichneten Schulen und erklärte: „Den MINT-Fächern gehört die Zukunft. Es ist deshalb ein gutes Zeichen, dass die Zahl der MINT-freundlichen Schulen weiter steigt. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Zukunftsfähigkeit unseres Landes.“

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