Hans Holzbecher Realität und wie man sie (nicht mehr) finden kann

Eckum · Bereits mit seinem ersten Soloprogramm hatte Hans Holzbecher 2014 im Kulturcafé des evangelischen Gemeindezentrums eine gelungene Mischung aus politischem Kabarett und intelligenter Comedy präsentiert.

 Hans Holzbecher begeisterte im Kulturcafé.

Hans Holzbecher begeisterte im Kulturcafé.

Foto: on

Mit seinem aktuellen Programm „3-Sterne-Eden“ knüpfte er jetzt bei der letzten Vorstellung vor der Sommerpause nahtlos hieran an. Der Autor, Schauspieler, Regisseur am Düsseldorfer „Kom(m)ödchen“ und Kabarettist setzte sich mit dem „Netzwerk Realität“ auseinander. Ihr mit der Sprache beizukommen, hat sein Protagonist angesichts ihrer Möglichkeit, alles und das Gegenteil ausdrücken zu können, schon in der Schule aufgegeben. Orientierung und Sicherheit gaben ihm zunächst nur die Zahlen - bis die Textaufgaben kamen, und auch hier die Wirklichkeit immer ferner rückte.

Apropos Mathe: Dass 2060 mehr als 50 Prozent der Bevölkerung über 60 Jahre sein werden, klingt nach der Einleitung einer Textaufgabe, ist aber eine statistische Voraussage, die zu einem nicht ganz unrealistischen Ausflug ins Reich der Phantasie animiert: Bundeskanzler Kevin Hasseröder (91) skizziert darin sein Regierungsprogramm, das er mit der SPD (Senioren-Partei Deutschlands) durchsetzen will - der Name war schon 2040 angesichts des Dahinscheidens der heute noch unter diesem Kürzel bekannten Partei frei geworden.

(S. M.)
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