Europa-Schützentreffen Schützen als verbindende Kraft

Dormagen/Leudal · Die Europa-Friedenserklärung hat Peter-Olaf Hoffmann mitverfasst.

 Prinz Charles-Louis von Merode, Karl von Habsburg, Monika und André Kuper, Horst Thoren, Ansgar Heveling, Peter-Olaf Hoffmann (v.l.) in Leudal.

Prinz Charles-Louis von Merode, Karl von Habsburg, Monika und André Kuper, Horst Thoren, Ansgar Heveling, Peter-Olaf Hoffmann (v.l.) in Leudal.

Foto: Schützen

Der EGS-Generalsekretär ist begeistert: „So ein bombastisches Europa-Schützenfest habe ich noch nicht erlebt“, zieht Peter-Olaf Hoffmann eine positive Bilanz der drei Tage im niederländischen Leudal bei Roermond. 55.000 Besucher – bei 36.000 Einwohnern – feierten friedlich mit den rund 20.000 Schützen, die am Sonntag am Festzug teilnahmen.

Die Europäische Gemeinschaft Historischer Schützen (EGS) richtet alle drei Jahre ein Europäisches Schützentreffen aus. Den Titel des Europakönigs errang unter 492 Kandidaten aus neun Ländern Leo Niessen (50) von der Gilde Sint Martinus Linne (Niederlande) aus der Nähe von Leudal. Europaprinz wurde unter 215 Kandidaten Christopher Hofmann (22) von der Schützenbruderschaft Leverkusen-Rheindorf.

Dass die Schützen die „größte Friedensbewegung“ in Europa sind, wie Dormagens Ex-Bürgermeister Hoffmann sagte, zeigte sich auch daran, dass sie in Leudal eine Erklärung für Frieden und Freiheit unterzeichneten, die Hoffmann mitverfasst hatte. Mit der Erklärung wandte sich EGS-Protektor Karl von Habsburg-Lothringen, Enkel des letzten österreichischen Kaisers, gegen die stärker werdenden antieuropäischen Kräfte. Auch das EGS-Präsidium mit Präsident Prinz Charles Louis von Merode unterzeichnete die Erklärung: „Auch 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs stehen nationale Egoismen der Vollendung der europäischen Einigung entgegen.“ Gewarnt wird vor Ausgrenzung und Abschottung, vor „neuen Grenzen in den Köpfen“. Gefordert wird eine Kultur des auf Toleranz und Wertschätzung ausgerichteten Miteinanders. Für Habsburg ist das Europäische Schützentreffen ein Friedensfest: Das Europa der Einheit in Vielfalt brauche als stärkendes Element Freude und Freundschaft. Nur so ließe sich Unverständnis überwinden, könnten Hass, Terror und Gewalt in die Schranken gewiesen werden.

Auch der Präsident des Landtags, André Kuper, betonte die völkerverbindende Kraft des Brauchtums. Der Gouverneur der Provinz Limburg, Commissaris van de Koning Theo Bovens, hob die Bedeutung Europas für Frieden und Freiheit hervor.

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