Stadtplanung in Dormagen Bürgermeister will mit Masterplan die Stadt verändern

Dormagen · Im Rahmen eines breit aufgestellten Beteiligungsprozesses möchte Erik Lierenfeld in den nächsten anderthalb Jahren ein Entwicklungskonzept aufstellen. Darin möglich: Wohnen in der City und die Öffnung der „Kö“.

 Wo die Nettergasse auf die „Kö“ trifft: Es soll auch geprüft werden,ob die südliche „Kö“ für den Verkehr geöffnet wird.

Wo die Nettergasse auf die „Kö“ trifft: Es soll auch geprüft werden,ob die südliche „Kö“ für den Verkehr geöffnet wird.

Foto: Klaus D. Schumilas schum/Klasu D. Schumilas schum

Die Innenstadt soll in den nächsten Jahren ihr Gesicht verändern. Nicht gewaltig, aber sichtbar. Nicht morgen, aber bald. Es geht um eine Innenstadt 2.0, die gerüstet ist für das nächste Vierteljahrhundert und ein attraktiver und moderner Einkaufs- und Aufenthaltsort nicht nur für die Dormagener, sondern auch für Besucher aus der Region. Das ist die Absicht der Stadt. Bürgermeister Erik Lierenfeld spricht dabei von einem „Masterplan“, der in den nächsten Monaten entwickelt werden soll. Wichtig: „Es wird einen breiten Beteiligungsprozess geben“, kündigt er an.

Einen Streit über die Urheberschaft für den Begriff „Masterplan“ wird es in Dormagen kaum geben, auch wenn Guido Schenk, Vorsitzender der Werbegemeinschaft City-Offensive, zuletzt einen solchen Masterplan für die Innenstadt einforderte. Bei so viel Einigkeit kann es nur etwas Gutes geben, zumal der Bürgermeister die CiDo als Interessenvertretung der Händler eindeutig in die Pflicht nimmt. Die CiDo soll organisatorisch voran gehen, das Zugpferd sein.

Die Notwendigkeit zur Veränderung und Modernisierung sieht Lierenfeld ganz klar: „Das letzte Konzept für die Innenstadt ist 25 Jahre alt und war mit dem Entstehen der Rathaus-Galerie beendet.“ Benötigt werde nun eine „Gesamtschau“ auf die Innenstadt, wo ein Fokus auch auf dem Thema Wohnen liegen wird. Die CiDo fordert schon seit längerem, im Rahmen einer Mischnutzung Wohnen im südlichen Bereich der Kölner Straße zuzulassen. „Damit würde auch der seit vielen, vielen Jahren andauernde Leerstand in Ladenlokalen beseitigt“, sagt Guido Schenk, „wenn Immobilienbesitzer die Möglichkeit bekämen, im Erdgeschoss aus Läden Wohnungen zu machen.“ Er verweist auch auf die Attraktivität des Standortes und auf die Notwendigkeit hin, innerstädtisches Wohnen zu ermöglichen.

Bürgermeister Lierenfeld will zu diesem Gesamtthema einen „sehr offenen Beteiligungsprozess starten. Wir möchten auch von den Bürgern wissen, welche Ideen sie haben.“ Es gehe zunächst darum, „erste Ideen einzusammeln“, um dann in einem oder anderthalb Jahren ein stimmiges Entwicklungskonzept in Händen zu halten. Lierenfeld hat deswegen an die CiDo geschrieben, damit diese das Thema forciert und als Mitveranstalter auftritt. In den Prozess sollen Anwohner, Einzelhändler, Vertreter von Rathaus-Galerie, Ring-Center und Dormacenter sowie Politik eingebunden werden. In diesem Rahmen wird mit Sicherheit auch die teilweise Öffnung der Kölner Straße für den Straßenverkehr zur Sprache kommen. Lierenfeld: „Das kann ich mir im Rahmen eines entsprechenden Gesamtkonzeptes gut vorstellen.“ Es geht (auch) um die Frage, wie ein Erlebniseinkauf geschaffen bzw. verbessert werden kann. Dabei spielt die Gastronomie eine wichtige Rolle. Auch Lierenfeld sieht noch Potenzial für die Erweiterung des kulinarischen Angebots.

Als „Eckpfeiler“ für die Entwicklung der City bezeichnet der Bürgermeister neben der Rathaus-Galerie das Dormacenter und das Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik. Bei letzterem ist die Stadt wieder in Gesprächen mit Grundstückseigentümer Edeka, Konkretes wird es laut Lierenfeld wohl erst im nächsten Jahr geben. Ein dickes Brett gibt es in Sachen Dormacenter zu bohren. Da ist Lierenfeld verhalten optimistisch. Immerhin glaubt er, dass es in den nächsten Wochen einen Kontakt zu den Eigentümern geben kann. Denn in Dormagen weiß niemand, was der mit dem zum Teil leer stehenden Einkaufscenter vorhat.

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