Selbstversuch in Dormagen Erstmals Familien-Flohmarkt-Händlerin

Dormagen · Zum ersten Mal hat unsere Mitarbeiterin Regine Müller am Samstag einen Flohmarkt auf der Kölner Straße aus der Händler-Perspektive erlebt. In einem Erfahrungsbericht schildert sie ihre Erlebnisse beim Familien-Flohmarkt.

Bereits um halb acht machen wir uns auf den Weg nach Dormagen. „Wir“, das sind meine Familie und ich, und der Grund ist der Familien-Flohmarkt in der City. Bereits im vergangenen Jahr hatten wir entschieden, mal einen Flohmarkt zu nutzen, um ein paar Dinge zu verkaufen, die zu Hause einfach nur noch Platz wegnehmen.

Als erstes werden am Samstagmorgen die Standplätze auf der Kölner Straße verteilt, dieses Mal von Sandra Just, Mitarbeiterin der Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung Dormagen (SWD). Die Platzvergabe ist für mich spannender, als ich zugeben möchte, ich fiebere um einen zentralen Platz. Zuerst bekommen aber die „alten Hasen“ ihre Platznummern. Danach die „Neuen“. „Nummer 34, direkt vor der Sparkasse“, verkündet mir Just. Die Freude ist groß, mit einem so zentralen Platz haben wir gar nicht gerechnet – schließlich ist es unser „erstes Mal“.

Das merken wir dann auch schnell, als links und rechts von uns die Profi-Trödler ihre Stände aufbauen. Da kommen Pavillons und sehr stabile Tische zum Einsatz. Unsere Waren müssen ein sehr wackeliger, circa 30 Jahre alter Tapeziertisch und eine Bierbankgarnitur tragen.

Offiziell öffnet der Flohmarkt um 10 Uhr. Aber die wahren Trödler kommen schon früher, um nach Schätzen zu suchen. Und so ist unsere Freude groß, als wir schon um halb neun das erste Teil verkaufen können, während einige Händler-Kollegen (oder -Konkurrenten?) noch ihre Schirme spannen.

Wie immer ist das Angebot an den rund 50 Ständen auf der Kölner Straße groß: zahlreiche Dekoartikel, Spielsachen, Klamotten und Geschirrteile warten auf neue Besitzer. Händler und Käufer feilschen, bis jeder meint, ein gutes Geschäft gemacht zu haben. Das Handeln bleibt uns weitestgehend erspart, da meine Schwester und ich beschlossen haben, all unsere Einnahmen an den gemeinnützigen Verein „Herzen für eine neue Welt“ zu spenden – da wird wenig gehandelt: „Ist ja für einen guten Zweck“, bemerkt einer unserer Kunden.

Sandra Just von der SWD hat selbst ein paar Waren im Angebot: „Ich versuche, die Arbeit mit dem Nützlichen zu verbinden, mein Keller ist voll, und ich bin heute als Ansprechpartnerin sowieso den ganzen Tag hier. Ich hoffe nur es, bleibt trocken.“ Sie erzählt mir, dass einige Trödler zu jedem der sechs Flohmärkte kommen – und das schon seit Jahren. „Teilweise bekommen wir die Anmeldungen dann schon Ende des Jahres für das komplette nächste Jahr.“ Das Ehepaar van Galen gehört zu denen, die bereits wahre Profis im Flohmarkt-Geschäft sind. Die beiden kommen schon seit Jahren, meistens mehrmals im Jahr und bieten eigene Sachen und die Sachen von Freunden an. Unabhängig voneinander hatte meine komplette Familie die Sorge, dass niemand unsere ausrangierten Puzzles, Spiele und Bücher, übrig gebliebenen Playmobilsachen und die Dekoartikel, an denen wir uns in den vergangenen Jahren einfach sattgesehen haben, kaufen will. Umso größer ist die Freude, dass unser Stand gegen Ende reichlich leergekauft ist.

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