Dormagen CDU will Wohnungen für Studenten

Dormagen · Weil es für viele Studenten in Köln und Düsseldorf schwierig ist, eine Unterkunft zu finden, soll Dormagen seine günstige Lage nutzen und verstärkt um diese Zielgruppe werben. Horrem ist aus CDU-Sicht ein besonders geeigneter Stadtteil.

 Ein Bett, ein Schreibtisch, ein Schrank und eine Sitzecke: In einem Studenten-Zimmer muss vieles auf kleinstem Raum unterkommen.

Ein Bett, ein Schreibtisch, ein Schrank und eine Sitzecke: In einem Studenten-Zimmer muss vieles auf kleinstem Raum unterkommen.

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Die Dormagener Christdemokraten sehen gute Chancen, dem prognostizierten Bevölkerungsrückgang auch dadurch entgegenwirken zu können, in dem für Studenten aus den umliegenden Großstädten Wohnungen zur Verfügung gestellt werden. Einen entsprechenden Vorstoß macht die CDU mit einem Antrag in der nächsten Ratssitzung am 25. April. Sie spricht darin von einem "virtuellen Campus Dormagen".

Dormagen: CDU will Wohnungen für Studenten
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123 000 Erstsemester werden bald auf den Wohnungsmarkt gespült. Viele von ihnen werden es sehr schwer haben, rechtzeitig zum Sommersemester eine Bleibe zu finden. Das sieht auch NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze: "Gerade in den begehrten Großstädten wie Köln, Düsseldorf, Aachen und Münster werden Studenten-Wohnungern Mangelware sein." Bundesbauminister Peter Ramsauer sagte Ende vergangenen Jahres, dass gerade der Wohnraum für Studenten in Düsseldorf oder Köln kaum bezahlbar sei.

Die Zahl der fehlenden Unterkünfte bezifferte er auf 70 000. Und angesichts dieses Szenarios soll der CDU-Antrag greifen, weil, so sagt es Fraktionsvorsitzender Wiljo Wimmer, "Dormagen sich durch eine sehr hohe Lagequalität inmitten einer ausgewiesenen Zuzugsregion auszeichnet". Der regionale Wohnraumbedarf kann, so folgert die Dormagener CDU, "lediglich interkommunal befriedigt werden." Aus diesem Umstand resultiert, sagt Parteivorsitzender André Heryschek, "eine große Chance für die Stadt Dormagen".

Die Verwaltung soll nun einen "virtuellen Campus Dormagen" erstellen. Dazu sollen alle Studien- und weitergehenden Bildungsangebote in einem Umkreis von 30 Kilometern auf einer Internetseite dargestellt und beworben werden. Es soll eine Rubrik geben, in der Wohnungsunternehmen passende Angebote für Schulabgänger, Auszubildende sowie Studenten einstellen können.

"Denkbar ist, so Wimmer, "ein offenes Forum, in dem Fahrgemeinschaften angeboten, WG-Gesuche eingestellt werden können und sich über das gesellschaftliche Leben ausgetauscht werden kann. Heryschek sagt: "Wie man konkret Studenten als Zielgruppe gewinnen kann, dafür soll gemeinsam mit Vertretern aus der Wohnungswirtschaft, aus dem Einzelhandeln und anderen Bereich eine Strategie entwickelt werden."

Mit dabei wird dann sich die Gemeinnützige Baugenossenschaft Dormagen sein. Deren Geschäftsführung mit Axel Tomahogh-Seeth und Martin Klemmer haben bereits im vergangenen Sommer die Studenten ins Visier genommen, denen sie Horrem als Standort ans Herz legen wollen. "Mit der S-Bahn sind es nur wenige Minuten bis zur Kölner Uni", sagen sie. Und hier gibt es statt eines zehn Quadratmeter großen Zimmers in Köln für das gleiche Geld eine 40 Quadratmeter große Wohnung."

Die CDU will dementsprechend das Stadtteilentwicklungsprojekt in Horrem unterstützen und mithelfen, dass dort ein attraktives Wohnumfeld gestaltet wird. Wimmer und Heryschek sagen: "Gerade der Stadtteil Horrem besitzt durch seine gute Lage und die optimale Anbindung an den ÖPNV ein großes Entwicklungspotenzial."

(NGZ/EW)
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