Hoher Corona-Inzidenzwert in Stadt und Kreis Schulen in Dinslaken ab Donnerstag zu – Kritik am Land NRW

Dinslaken · Ab Donnerstag gehen die Schulen in Dinslaken – so wie alle Schulen im Kreis Wesel – in den Distanzunterricht, Kitas haben nur noch eine Notbetreuung. Dinslaken wollte diesen Schritt Tage früher gehen und durfte nicht. Es gibt Kritik an der Landesregierung.

 Ab Donnerstag geht es in den Distanzunterricht (Symbolbild).

Ab Donnerstag geht es in den Distanzunterricht (Symbolbild).

Foto: dpa/Soeren Stache

Weil der Corona-Inzidenzwert im Kreis Wesel anhaltend über 165 liegt, gehen die Schulen im ganzen Kreis ab Donnerstag in den Distanzunterricht. Also auch in Dinslaken. Damit wird der Wunsch der Stadtspitze, der Schulen und vieler Elternvertreter letztendlich verspätet erfüllt.

Dinslaken hatte bereits am Freitag beantragt, die Schulen schließen zu dürfen, denn der Inzidenzwert in der Stadt lag schon zum Wochenende weit über 200. Das Land hat das aber am Montag abgelehnt – mit dem Hinweis auf den Inzidenzwert des Landkreises. Dies hat Kritik aus verschiedenen Richtungen ausgelöst. Man halte es für „unverantwortlich“ und sei „empört“ darüber, teilte die Linke mit. „Ausgangssperre wird angeordnet, Geschäfte müssen schließen, aber auf die Gesundheit der jungen Menschen wird keine Rücksicht genommen“, wertete die Partei. Indem man sich an starre Regeln halte, werde „die hohe Ansteckungsgefahr für Minderjährige in Dinslaken“ nicht beachtet, schreibt sie in einer Mitteilung: Das sei ein „Spiel mit dem Feuer“, so Sprecher Detlef Fuhg.

Auch der SPD-Landtagsabgeordnete Stefan Zimkeit übte Kritik. „Dass die kreisweit zwischen Neukirchen-Vluyn und Schermbeck gemittelte Inzidenzzahl für Dinslaken angeblich aussagekräftiger sei als die städtische Sieben-Tage-Inzidenz, ist gefährlicher Unfug“, schreibt er. Das Gesundheitsministerium habe mit Rücksicht auf die Schulministerin gegen eine Stadt entschieden, die beim Schulz der Gesundheit mit Vernunft und dem Vertrauen auf wissenschaftliche Erkenntnisse handele.

„Das Bundesinfektionsschutzgesetz entlässt das Land und die Kommunen nicht aus der Verantwortung. Sondern es erlaubt ausdrücklich, überall weitere Maßnahmen zu ergreifen, wo dies notwendig ist. Die Stadt Dinslaken kommt ihrer Verantwortung nach, das Land NRW entzieht sich dieser“, so Zimkeit.

(szf)
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