Warnstreik in NRW 13.000 Streikende stoppen Bus- und Bahnverkehr in Städten

Düsseldorf · Ohne Bus und Bahn mussten Berufspendler am Donnerstag zur Arbeit kommen - und auch danach ging kaum was im öffentlichen Nahverkehr in NRW. Die Beteiligung am Warnstreik war sogar nochmal höher als in der vergangenen Woche.

 Warnstreik in Düsseldorf (Archiv).

Warnstreik in Düsseldorf (Archiv).

Foto: dpa/Weronika Peneshko

Volle Straßen, Busse und Bahnen in den Depots: Abermals mussten Pendler wegen eines ganztägigen Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr mit Einschränkungen zurechtkommen. Insgesamt beteiligten sich nach Auskunft der Gewerkschaft Verdi 13.000 Beschäftigte an dem Streik. Die im Vergleich zum ersten Warnstreik dieser Tarifrunde sogar gesteigerte Beteiligung zeige, dass die Mitarbeiter hinter der Forderung stehen, die Bedingungen im ÖPNV bundesweit zu vereinheitlichen, teilte Peter Büddicker, Verdi-Fachbereichsleiter NRW am Donnerstag mit. Dienstag vergangener Woche hatten etwa 10 000 Beschäftigte die Arbeit niedergelegt.

Das Nachsehen hatten nun abermals jene, die bei ihrem Weg zur Arbeit auf Bus oder Bahn angewiesen sind oder mit dem Auto durch volle Straßen der Großstädte mussten. Verdi hatte für Donnerstag zu einem flächendeckenden und ganztägigen Warnstreik in NRW aufgerufen. Busse und Stadtbahnen blieben vielerorts in den Depots - von Betriebsbeginn bis Betriebsende. S-Bahnen und Regionalzüge waren nicht betroffen.

„In Dortmund steht alles still“, sagte Kirsten Rupieper von Verdi am frühen Morgen. Auch in Köln hatte der Streik im Nahverkehr wie geplant begonnen. Die Kölner Verkehrs-Betriebe seien komplett dicht, teilte Verdi mit. Mit Schichtbeginn gegen 3.30 Uhr sei auch der Streik bei der Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft gestartet, die zum ersten Mal dabei sei. Dort wurde erwartet, dass etwa die Hälfte der Mitarbeiter die Arbeit am Donnerstag niederlegt.

Hintergrund der Warnstreiks ist die Forderung des Verdi-Bundesverbands nach einer bundesweit einheitlichen Tarifregelung für die rund 87.000 Beschäftigten im ÖPNV. Tarife im Nahverkehr werden derzeit in den 16 Bundesländern einzeln ausgehandelt. Weil sich deshalb die Arbeitsbedingungen in den jeweiligen Regionen aus Sicht der Gewerkschaft zu weit auseinander entwickelt haben, sollen die regionalen Regelungen um eine bundesweite ergänzt werden.

Am Freitag ist nach Auskunft von Verdi die zweite Verhandlungsrunde zum Spartentarifvertrag Nahverkehr in NRW geplant. Die Gespräche mit den kommunalen Arbeitgebern finden in Bochum statt.

(ham/dpa)
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