Rheinbahn betroffen Warnstreik legt ÖPNV in Düsseldorf lahm

Düsseldorf · Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage herrschte am Donnerstag Stillstand bei der Rheinbahn in Düsseldorf. Die Gewerkschaften hatten zum Warnstreik aufgerufen. Zu einem Verkehrschaos in der Stadt kam es nicht.

Streikhinweise auf den Anzeigetafeln an der U-Bahnstation Heinrich-Heine-Allee.

Streikhinweise auf den Anzeigetafeln an der U-Bahnstation Heinrich-Heine-Allee.

Foto: Christoph Schroeter

Auf den Bus-, Straßen- und U-Bahn-Linien der Rheinbahn ging am Donnerstag nichts. Die Gewerkschaften hatten zu Warnstreiks aufgerufen, das zweite Mal nach Dienstag vergangener Woche. Das Wetter zeigte sich während des Berufsverkehrs gnädig und so blieb das große Verkehrschaos aus. Nach einer Übersicht des Landesbetriebs Straßen-NRW mussten Autofahrer in Düsseldorf auf vielen Straßen lediglich zehn Minuten mehr Zeit einplanen.

Das bestätigt auch ein Polizeisprecher: „Uns ist nicht zu Ohren gekommen, das es zu außergewöhnlichen Behinderungen gekommen ist.“ User bei Facebook sagten, sie seien entweder mit dem Fahrrad gefahren oder auf E-Scooter oder Leih-Motorroller umgestiegen.

Ein Sprecher der Nahverkehrsgewerkschaft (NahVG) zeigte sich am Morgen zufrieden mit dem Streik: „Alle fünf Betriebshöfe der Rheinbahn - Lierenfeld, Benrath, Heerdt, Mettmann und Ratingen-Tiefenbroich - sind geschlossen. Der ÖPNV im Bereich der Rheinbahn steht komplett still.“

„Wir haben eine gute Streikbeteiligung“, betonte Peter Büddicker, Verdi-Fachbereichsleiter in NRW. Er erwartete, dass bis zu 13.000 Kollegen streiken werden - neben Düsseldorf unter anderem in Köln und Dortmund.

Verdi und andere Gewerkschaften hatten zu einem flächendeckenden Warnstreik in NRW aufgerufen. Busse und Stadtbahnen sollen in den Depots bleiben. Gestreikt wurde von Betriebsbeginn bis Betriebsende. S-Bahnen und Regionalzüge waren nicht betroffen.

Hintergrund der Warnstreiks ist die Forderung des Verdi-Bundesverbands nach einer bundesweit einheitlichen Tarifregelung für die rund 87.000 Beschäftigten im ÖPNV. Tarife im Nahverkehr werden derzeit in den 16 Bundesländern einzeln ausgehandelt. Weil sich deshalb die Arbeitsbedingungen in den jeweiligen Regionen aus Sicht der Gewerkschaft zu weit auseinander entwickelt haben, sollen die regionalen Regelungen um eine bundesweite ergänzt werden.

(csr)
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