Missbrauchsfall Münster Staatsanwaltschaft erhebt weitere Anklage

Münster · Im neben den Fällen Lügde und Bergisch Gladbach dritten großen Missbrauchskomplex in NRW hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 50-jährigen Mann aus Hannover erhoben. Er soll sich an einem Jungen vergangen haben.

 Diese inzwischen abgerissene Gartenlaube soll einer der Haupttatorte in dem Missbrauchskomplex gewesen sein.

Diese inzwischen abgerissene Gartenlaube soll einer der Haupttatorte in dem Missbrauchskomplex gewesen sein.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Im Missbrauchsfall Münster hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen heute 50-Jährigen aus Hannover erhoben. Sie wirft dem Mann schweren sexuellen Missbrauch eines Jungen im Herbst 2019 in einer Wohnung in Hannover vor. Bei dem Kind soll es sich um einen heute 11-Jährigen handeln, der wiederholt von mehreren Männern schwer sexuell missbraucht wurde.

Als Hauptangeschuldigter in dem Fall gilt ein 27-Jähriger aus Münster. Er soll das Kind seiner Freundin immer wieder an Männer auch über das Internet angeboten und selbst vergewaltigt haben. Haupttatort war eine heute abgerissene Gartenlaube in einem Kleingartenverein in Münster.

Der 27-Jährige aus Münster hat nach Erkenntnissen der Ermittler mit Einverständnis der Mutter für den Sohn eine Vaterrolle übernommen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm zusätzlich Beihilfe zum schweren sexuellen Missbrauch durch Unterlassen vor, weil er die Taten nicht verhindert hat.

Der Mann aus Hannover sitzt in Untersuchungshaft und äußert sich bislang nicht zu den Vorwürfen. Über die Annahme der Anklage muss das Landgericht Münster entscheiden. Die Staatsanwaltschaft hat beantragt, die Verfahren zu verbinden.

Gegen fünf Beschuldigte hat die Staatsanwaltschaft bereits Anklage erhoben. Darunter der 27-Jährige und seine Mutter. Außerdem ein 35-Jähriger aus Hannover. Nach Lügde und Bergisch Gladbach ist Münster der dritte große Missbrauchsfall der vergangenen Jahre in Nordrhein-Westfalen.

(dpa/th)
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