Düsseldorf Prozess Elbers gegen Möbel Höffner vertagt

Düsseldorf · Der Oberbürgermeister will Höffner-Eigner Kurt Krieger untersagen lassen, ihm Beziehungen zum Konkurrenten Schaffrath zu unterstellen. Aber der Richter durchschaut die Faktenlage noch nicht und will weitere Infos.

 Höffner-Inhaber Kurt Krieger (Mitte) redete vor dem Verhandlungssaal mit seiner Geschäftsführerin Edda Metz und Elbers-Anwalt Winfried Seibert.

Höffner-Inhaber Kurt Krieger (Mitte) redete vor dem Verhandlungssaal mit seiner Geschäftsführerin Edda Metz und Elbers-Anwalt Winfried Seibert.

Foto: Wulf Kannegießer

Der Streit zwischen dem Inhaber der Möbelkette Höffner, Kurt Krieger und Oberbürgermeister Dirk Elbers geht vor Gericht weiter. Krieger hatte dem OB schriftlich vorgeworfen, Elbers "sitze in der Stiftung unseres Konkurrenten Schaffrath", also mache eine geplante Neu-Ansiedlung eines Höffner-Möbelhauses in Düsseldorf keinen Sinn. Dagegen verwahrt sich Elbers. Er ließ betonen, er unterstütze die Schaff—rath-Stiftung nur in deren Engagement, übe aber keine Funktion aus. Per Einstweiliger Verfügung will Elbers erreichen, dass dem Möbelhaus-Chef solche Äußerungen untersagt werden. Ein Urteil soll am 5. Juli folgen.

Anwalt: Gibt keinen Schaffrath-Beirat

Möbelhaus-Chef Krieger kam selbst ins Oberbilker Justizzentrum, um seine Kritik an Elbers sowie dem CDU-Fraktionschef Friedrich Conzen zu verteidigen. Elbers trat dagegen nicht auf. Sein Anwalt Winfried Seibert betonte aber, dass der OB keineswegs in der Schaffrath-Stiftung "sitzt", schon gar nicht im dortigen Beirat, "weil es keinen gibt".

Zu den Hintergründen lieferte der Möbelhaus-Chef seine Darstellung der Planung seiner Möbelkette - und wie Elbers vor rund einem Jahr damit umgegangen sei. Demnach habe Krieger damals wegen einer Neu-Eröffnung an der Theodorstraße bei der Stadtspitze angefragt - und "sofort einen Termin bei Elbers bekommen. Das war grandios", gab er an. Immerhin habe sein Konzern dort schon zwei Grundstücke angekauft als mögliche Standorte für ein neues Höffner-Möbelhaus. Planungsrechtlich sei alles noch in der Schwebe gewesen — aber plötzlich habe Krieger erfahren, dass ein nahe gelegenes Grundstück, das einst der IDR gehörte, an Konkurrent Schaffrath verkauft worden sei. Als Verantwortlicher der IDR sei Dirk Elbers aufgetreten. Er, Krieger, habe aufgrund eines Presse-Textes der Schaffrath-Stiftung angenommen, Elbers sei Beirats-Mitglied der Stiftung.

Das jedoch ist ein Irrtum: In dem Text wird anlässlich einer Schaffrath-Spende lediglich erwähnt, dass Elbers Mitglied im Beirat einer ganz anderen Stiftung, nämlich der des Cafés Grenzenlos ist — was den Tatsachen entspricht.

Allerdings wird Elbers auf der Internet-Seite immer noch als Freund der Schaffrath-Stiftung genannt. Eine Tatsache, die Elbers nicht bestreitet. Er übt aber in der Schaffrath-Stiftung keinerlei Funktion aus, gilt bei den "Freunden und Förderern" der Stiftung lediglich als Unterstützer. Offenbar hatte aber auch der Richter den Text nicht gründlich gelesen, denn auch er ging davon aus, dass Elbers im — in Wahrheit nicht existenten — Beirat der Schaffrath-Stiftung sitze. Dem Anwalt des Rathaus-Chefs trug er daher auf, die Strukturen der Stiftung demnächst exakter zu erklären.

Krieger kritisierte derweil, Elbers und CDU-Fraktionschef Conzen seien für ihn dann nicht mehr zu sprechen gewesen. Ergebnis: Höffner erwarb inzwischen am Neusser Rheinparkcenter ein weiteres Grundstück, will dort demnächst ein neues Möbelhaus eröffnen.

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