Neuss Höffner zeigt erste Pläne für Hammfeld II
Neuss · Gartencenter, Baumarkt, Autohandel – oder kommt es doch anders? Die Debatte um die Entwicklung des Hammfeld II läuft. Die Opposition attackiert den Beschluss zum Verkauf der Gesamtfläche: Die Stadtentwicklung werde aufgegeben.
Gartencenter, Baumarkt, Autohandel — oder kommt es doch anders? Die Debatte um die Entwicklung des Hammfeld II läuft. Die Opposition attackiert den Beschluss zum Verkauf der Gesamtfläche: Die Stadtentwicklung werde aufgegeben.
Öffentlichkeitsarbeit hat Planungsdezernent Christoph Hölters ganz oben auf die Liste der Dinge geschrieben, die seine "Task Force" im Zusammenhang mit dem Bau eines Höffner-Möbelhauses abarbeiten soll. Doch den Anfang macht die SPD. Michael Ziege, der im Wahlbezirk Hammfeld für den Stadtrat kandidiert, wird am Donnerstag (13.) ab 17 Uhr im "Treff 3" der Diakonie an der Görlitzer Straße eine Bürgerinformationsstunde zum Möbelhaus-Neubau veranstalten. Es wird das erste Mal sein, dass außerhalb des Rates über das Thema gesprochen wird.
Mittlerweile gibt es auch Pläne des Berliner Investors Kurt Krieger, der parallel zu dem Möbelhausbau auch die Entwicklung des angrenzenden Hammfeld II betreibt. Baumarkt, Gartencenter, Autohaus aber auch einen Mitnahmemöbel- und einen Lebensmittelmarkt weisen diese Pläne aus. "Eine planerische Vorstellung von dem, was möglich wäre", nennt Edda Metz diese Entwürfe. Die Geschäftsführerin der "Krieger Projektentwicklungs- und Bau GmbH", die das Vorhaben mit ihrem Kollegen Christian Müller federführend begleiten wird, weiß aber auch: Ein Autohaus vorzuschlagen korrespondiere mit älteren Plänen einer Automeile und Ideen des Masterplans.
Das sieht Roland Kehl ganz anders. "Der Masterplan ist ad absurdum geführt", meint der Grünen-Stadtverordnete, der der Koalition von CDU und FDP vorwirft, die Stadtplanung aufgegeben zu haben. "Eine nachhaltige Entwicklung der Stadt zum Rhein hin ist im Rat aufgegeben worden", sagt er. Die Einnahme aus dem Grundstücksverkauf wird langfristig die negativen Folgeerscheinungen nicht kaschieren können, fürchten die Grünen auch mit Blick auf den Handel in der Innenstadt. "Erst gehen Knuffmann am Hauptbahnhof, Elektro-Schaffrath und Küchen-Schaffrath", glaubt Fraktionschef Michael Klinkicht. "Einige andere kleinere Läden werden folgen."
Auch die SPD, die wie die Grünen gegen den Zuschlag an den Berliner Investor gestimmt hatte, nennt diese Entscheidung einen "unseriösen Ausverkauf der Stadt Neuss" und, wie der Fraktionsvorsitzende Reiner Breuer betont, "Tiefpunkt in der Stadtentwicklungspolitik". Das werde sich für die Innenstadt bitter rächen. Die Annahme der Koalition, im weiteren Verfahren noch bestimmen zu können, was gebaut wird, nennt Breuer "reichlich naiv".
Dem hat die CDU-Fraktionsvorsitzende Helga Koenemann schon mehrfach widersprochen. Stadt und Politik blieben weiter Herr des Verfahrens.