Präsentation Im neuen Indigo-Hotel bestimmt das Design das Sein

Düsseldorf · Keine Tapete an der Wand, auf dem Boden wird mit verschiedenen Belägen experimentiert. Man läuft auf Mörtelresten.

 Katja Schnabel auf dem Bett vor der Tapete.

Katja Schnabel auf dem Bett vor der Tapete.

Foto: Bauer

Es knirscht, aber der Weg ist klar: Das ehemalige Hotel Lindner auf der Kaiserswerther Straße will ein Design-Hotel werden, hauptsächlich wohl, um den Gästen die Illusion von Individualität zu vermitteln, oder wie Hoteldirektorin Katja Schnabel es sagt: In keinem anderen Hotel der Stadt soll man "individueller" schlafen können, "denn kein Zimmer wird dem anderen gleichen". Sie führt durch die Baustelle, durch Staub und Dreck, von der Decke hängen Kabel herab. Dann schließt sie mit einer Karte eine Tür auf. Über die Schwelle tritt man von Beton- auf Parkettboden und steht in einem komplett ausgestatteten Zimmer.

Schnabel hat ein triumphierendes Lächeln im Gesicht und deutet auf die Tapeten. Armin Morbach, der dadurch bekannt wurde, dass er die Teilnehmerinnen von Heidi Klums "Germany's Next Topmodel" fotografiert hat, ist dafür verantwortlich. "Exklusiv" seien die Bilder für die Hoteltapete gemacht worden, in einem Studio in Hamburg, mit Models in Kleidern aus Paris. Als künstlich-lange Wimpern dienten die Haare eines Handfegers. Schnabel ist so stolz, zeigt die Kapsel-Espresso-Maschine, deutet auf Architektur- sowie Modemagazine, die einmal zur Grundausstattung jedes Zimmers gehören werden. Genau wie die Docking-Station, an die man jedes Apple-Produkt wird anschließen können. Leider gibt es noch keinen Strom, sagt sie entschuldigend.

Das Vorzeigezimmer auf der "schönsten Baustelle Düsseldorfs", wie die zu Superlativen neigende 40-Jährige es nennt, erinnert im Stil an die 70er Jahre. Das ist Teil des Design-Konzepts des Indigo-Hotels: Es gibt sechs Stockwerke, jedes ist im Stil eines Jahrzehnts gestaltet, von den 50ern bis in die 2000er Jahre.

Das Indigo Hotel wird ein vier Sterne Hotel, "ein bisschen edler noch", sagt Schnabel, die wohl weiß, wie schwierig es in diesem Segment ist. Die Konkurrenz ist groß, reiche Leute gehen in die Luxushotels, den sparsamen ist das Indigo indes eher zu teuer. Das Design-Ticket soll die Lösung sein. Und "Kingsize-Betten", glaubt zumindest die Hoteldirektorin. Eröffnung ist im August.

(ttr)
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