Gewalt in der Beziehung NRW will Frauen und Männer besser schützen

Düsseldorf · Frauen und Männer, die häusliche oder sexualisierte Gewalt erleiden, sollen in Nordrhein-Westfalen bessere Hilfe bekommen. Im Jahr 2019 wurden mehr als 37.380 Opfer von Partnerschaftsgewalt erfasst.

 Die Arme eines Mannes (r) halten mit Gewalt die Arme einer Frau fest (gestellte Szene).

Die Arme eines Mannes (r) halten mit Gewalt die Arme einer Frau fest (gestellte Szene).

Foto: dpa/Maurizio Gambarini

Das Land NRW will in einem Anti-Gewalt-Pakt zahlreiche Unterstützungsangebote bündeln. Noch in dieser Woche sollten dazu Gespräche mit Hilfseinrichtungen und Verbänden aufgenommen werden, sagte NRW-Gleichstellungsministerin Ina Scharrenbach (CDU) am Dienstag in Düsseldorf.

Im Lagebericht des Landeskriminalamts zu Partnerschaftsgewalt wurden 2019 mehr als 37.380 Opfer in NRW erfasst. Davon waren gut 31.000 Opfer Frauen (knapp 83 Prozent) und knapp 6380 Männer (17 Prozent). Zwar habe es das zweite Jahr in Folge einen leichten Rückgang gegeben, sagte Scharrenbach. „Aber hinter jeder Zahl steckt ein Schicksal und eine familiäre Tragödie.“ Mit dem Pakt gegen Gewalt solle ein „Signal auch in die Öffentlichkeit“ gesendet werden.

Eine zentrale Rolle sollen künftig sogenannte „Powerhäuser“ spielen, in denen Beratung und Hilfe zu zentralen Anlaufstellen gebündelt werden. Derzeit fördert das Land 64 Frauenhäuser, 52 Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt sowie mehr als 60 allgemeine Frauenberatungsstellen, die von verschiedenen Trägern betrieben werden. Diese Angebote sollten nun „sichtbar zusammengefügt werden“, sagte die Ministerin. Das Leitbild sei, dass alle akut von Gewalt betroffenen Frauen zeitnah in Frauenhäusern und bedrohte Männer in Schutzwohnungen mit ihren Kindern Schutz und Hilfe bekommen könnten.

(chal/dpa)
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