„Keine Experimente“ Verband warnt vor Wegfall der Maskenpflicht im Klassenzimmer

Düsseldorf · Bald soll sich entscheiden, wie es nach den Herbstferien in Nordrhein-Westfalen mit der Maskenpflicht im Unterricht weitergeht. Der Philologenverband rät, diese nicht übereilt aufzugeben.

 Ob Schülerinnen und Schüler im Unterricht weiterhin Masken tragen müssen, soll bald entschieden werden.

Ob Schülerinnen und Schüler im Unterricht weiterhin Masken tragen müssen, soll bald entschieden werden.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Vor einer Entscheidung der NRW-Landesregierung über die weitere Linie bei der Maskenpflicht in Klassenzimmern hat der Philologenverband vor übereilten Schritten gewarnt. Es dürfe keine „Experimente kurz vor und nach den Herbstferien geben, wie etwa durch den Fall der Maskenpflicht“, forderte die Vorsitzende des Lehrerverbands für die Gymnasien, Sabine Mistler. Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) will zeitnah mitteilen, wie es nach den Herbstferien – sie dauern vom 11. bis 24. Oktober – mit der Maskenpflicht in den Schulen weitergeht. In den ersten rund zwei Wochen nach den Ferien brauche es weiter eine Maskenpflicht im Unterricht, betonte Mistler.

Man müsse zunächst mittels Corona-Testungen genau beobachten, wie sich die Infektionszahlen nach Rückkehr aus dem Urlaub in den Schulen entwickeln. Dann werde sich zeigen, ob die Masken fallen könnten. „Wichtig ist der Präsenzunterricht, und es dürfen keine weiteren bürokratischen Aufgaben damit verbunden werden“, sagte Mistler am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Viele Schulen hätten seit den Sommerferien mit noch mehr Bürokratie zu kämpfen. Schulleitungen und Lehrkräfte seien völlig überlastet. Sie müssten sich endlich wieder auf den Unterricht und ihre pädagogischen Aufgaben konzentrieren können, statt sich um Corona-Tests zu kümmern und wegen vielfach geänderter politischer Vorgaben immer wieder organisatorisch zum Umsteuern gezwungen zu werden, verlangte die Verbandsvorsitzende. Präsenz- und Distanzunterricht für abwesende Schülerinnen und Schüler gehörten weiterhin zum Alltag, was ebenfalls viel Zeit- und Organisationsaufwand bedeute.

„Die Schülerinnen und Schüler brauchen gerade jetzt guten Unterricht, pädagogische Unterstützung und individuelle Förderung.“ Dafür müssten Lehrkräfte dringend von Verwaltungsaufgaben befreit werden. „Der jetzige Zustand ist nicht akzeptabel.“ Das Kabinett wollte sich am Dienstag auch mit dem Thema Schulen und Maskenpflicht befassen. Im Anschluss waren am Abend Gespräche mit Verbänden geplant. Einige Bundesländer haben bei der Maskenpflicht im Unterricht bereits Lockerungen eingeführt, diese ganz aufgehoben oder planen entsprechende Schritte.

(bora/dpa)
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