Heimathafen Monheim Alle Schiffe sind jetzt da

Ratingen · Seit Ostern liegen neben dem Feuerwehrboot auch das DLRG-Rettungsboot und das Piwipper Böötchen am Anleger in Monheim.

 Groß trifft Klein: Während das Piwipper Böötchen gewissermaßen zum Inventar des neuen Rheinanlegers gehört, machen Luxusliner wie die MS Scenic Jade noch eher selten in Monheim fest.

Groß trifft Klein: Während das Piwipper Böötchen gewissermaßen zum Inventar des neuen Rheinanlegers gehört, machen Luxusliner wie die MS Scenic Jade noch eher selten in Monheim fest.

Foto: Ralph Matzerath

Während der Wintermonate lag das rote Feuerwehrboot ziemlich einsam am XXL-Anleger. Der ist im Herbst an der Kapellenstraße - gegenüber des Heimatmuseums Deusserhaus - eröffnet worden. Ostern hat das kleine Schiff Gesellschaft bekommen. Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) hat jetzt dort ebenso ihren festen Anlegeplatz wie die Fähre Piwipper Böötchen. Und auch das Geschäft mit den Ausflugs- und Kreuzfahrtschiffen brummt seit Frühlingsbeginn.

"Die Infrastruktur, die wir als Stadt anbieten, wird stärker nachgefragt, als wir geglaubt haben", sagt Estelle Dageroth, Leiterin der Wirtschaftsförderung und für Tourismus zuständig. "Wir haben nicht gedacht, dass es so gut läuft." Für die Vermarktung hat die Stadt einen Vertrag mit der KD Rheinschifffahrt abgeschlossen. Die Gesellschaft übernimmt die Betreuung und das Buchungsgeschäft, ein dynamischer Markt, der einem ständigen Wechsel unterworfen sei, erläutert sie. Ziel sei es aber nicht, einen Linienverkehr zu etablieren. Vielmehr wolle man gemeinsam mit der KD Anlaufstelle für Flusskreuzfahrschiffe werden, die von Monheim aus beispielsweise Köln und Düsseldorf besuchen möchten. "Wir profitieren derzeit von Ausweichbuchungen und treten dann mit einem Alternativprogramm an die Reedereien heran, beispielsweise mit einem Besuch im Neanderthal-Museum oder mit einer Stadtführung in Monheim", berichtet die Wirtschaftsförderin.

Das sei schon in Anspruch genommen worden. Ab und zu organisiere die Stadt selber Veranstaltungen wie die Brunchfahrt und die Flusskreuzfahrt nach Amsterdam am Osterwochenende. Ein weiteres Standbein seien Betriebsfeiern auf dem Rhein. In der Vorweihnachtszeit sind schon einige Ausflugsboote am Anleger losgeschippert. "Seit Oktober liegt unser Feuerwehrboot dort", sagt Feuerwehrchef Torsten Schlender. "Es gab auch schon einige Einsätze." Der neue Standort habe sich als "wesentlich besser" erwiesen, als der alte im Hitdorfer Hafen. "Der Anleger liegt mittig in unserem Einsatzgebiet", weist Schlender auf die strategisch günstige Position hin. "Wir müssen so jeweils nur zehn Kilometer in beide Richtungen abdecken. Und die Anfahrt ist viel kürzer."

Das Boot der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) bleibt im Winter auf dem Trockenen. Erst nach der Frostperiode kam es kürzlich erstmals an seinen neuen, festen Ankerplatz. "Unser Boot ist in den vergangenen Monaten in Jüchen gewartet worden", berichtet Jan Lohrum (DLRG). "Jetzt ist alles fertig."

Die Mechaniker führten dort nicht nur den Ölwechsel durch und kontrollierten das Kühlwasser, sondern verpassten dem Rettungsboot eine komplett neue Beschichtung aus Kunststoff, die es für rund zwei Jahre vor Schimmel und Bakterien schützt. Der so genannte Anti-Fauling-Lack wird ganz dünn und in vielen Schichten aufgetragen. "Fährt man durchs Wasser, fällt nach und nach eine Schicht nach der anderen mitsamt den Bakterien ab", erklärt Lohrum das Prinzip. Das Boot erhält zusätzlich eine neue Abdeckung, um Funkgeräte, Batterien und die Erste-Hilfe-Ausstattung vor Regen zu schützen.

Die Personenfähre Piwipper Böötchen ist am Karsamstag vom XXL-Anleger in seine sechste Saison gestartet. Bis zum 14. Oktober soll das Schiff an den Wochenenden wieder von 10.30 bis 18 Uhr jeweils 25 Passagiere von Monheim nach Dormagen und zurück übersetzen. Zwei Euro kostet die Fahrt für Erwachsene, einen Euro für Kinder. Fahrräder können kostenlos mitgenommen werden. Zuvor lag die "Piwipp" in der Werft in Köln. Dort führten Techniker notwendige Wartungsarbeiten durch. So musste ein Leck an der Maschine abgedichtet werden. "Die Dichtungsschrauben waren locker", erklärt Heiner Müller-Krumbhaar vom Verein Piwipper Böötchen. "Das Ölproblem ist behoben." Außerdem musste der Unterboden und der orange-blaue Bootsrand neu gestrichen werden. Zum Schluss erhielt die Fähre eine Aufpolsterung, um an der neuen Anlegestelle festmachen zu können.

(pc)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort