Herzschmerz Liebeskummer - wie Männer und Frauen die Stresssituation überwinden

Frauen leiden stärker, Männer überwinden den Schmerz nie – aber Liebeskummer ist für alle schlimm. Lesen Sie hier, wozu Liebeskummer eigentlich gut ist und wie Sie ihn schnell loswerden.

Liebeskummer - was tun? 10 Fakten und Tipps rund um Liebeskummer
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10 Fakten und Tipps rund um Liebeskummer

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Diese biochemischen Prozesse finden bei Liebeskummer statt:

  • Die Stresshormone Adrenalin und Cortisol werden ausgeschüttet.
  • Das Glückshormon Serotonin wird nur noch geringfügig produziert.
  • Der Spiegel des Bindungshormons Oxytocin nimmt ab.
  • Der Körper produziert geringere Mengen des Glücksbotenstoffs Dopamin.

Was sind typische Symptome von Liebeskummer?

  • Magenprobleme
  • Unwohlsein
  • Schwindel
  • Körperliche Schmerzen
  • Insomnia
  • Weinkrämpfe
  • Atemnot
  • Antriebslosigkeit
  • Appetitlosigkeit oder Heißhunger
  • Ein geschwächtes Immunsystem
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Gefühle der Wut, Angst, Verzweiflung, Sehnsucht und Trauer
  • Stimmungsschwankungen
  • Aggressionen
  • Depressionen
  • In Extremfällen das gefährliche Broken-Heart-Syndrom

Welche Phasen gibt es bei Liebeskummer?

Diese Phasen gibt es bei Liebeskummer:

  1. Schock-Phase: Nach einer Trennung, vor allem wenn diese plötzlich kam, möchten viele Verlassende die Situation nicht wahrhaben. Sie klammern sich an jede noch so kleine Hoffnung oder ignorieren die Trennung komplett.
  2. Analysieren und Zweifeln: In der zweiten Liebeskummer-Phase analysieren Betroffene nach einer Trennung die Situation und versuchen herauszufinden, wie es dazu kommen konnte. Haben Sie selbst die Entscheidung zur Trennung getroffen, kommen in dieser Phase Zweifel auf, ob die Entscheidung richtig war. Beide Seiten könnten in dieser Phase versuchen, den Ex-Partner zurückzugewinnen.
  3. Ausbruch der Gefühle: Es gibt kein zurück. Wird Betroffenen das klar, beginnt die dritte und schlimmste Phase. Starke Gefühle brechen aus und wechseln sich ab. Liebe und Sehnsucht münden in Hass und Wut. Die Angst kommt auf, ob man je wieder einen so tollen Partner finden wird. Liebeskranke schwelgen in guten Erinnerungen und verfangen sich in einer Spirale aus Depressionen, Verzweiflung und Wut. Diese Phase gleicht einem Drogenentzug, ausgelöst durch den gesenkten Serotoninspiegel und das fehlende Dopamin.
  4. Neuorientierung: Ist die dritte Phase überstanden, kann sich der oder die Verlassene langsam neu orientieren. Er oder sie lernt, ohne den Ex-Partner zu leben und plant die Zukunft um.
  5. Offenheit für neue Beziehungen: Mit Beginn der fünften Phase ist der Liebeskummer beendet. Jetzt sind Betroffene bereit für etwas Neues, halten vielleicht schon Ausschau nach der nächsten Beziehung oder haben sich frisch verliebt. Einige Menschen bleiben bewusst aber glücklich Single und genießen ihre Freiheit. Generell könnten sie sich aber das Leben mit einer anderen Person vorstellen, sofern sie den oder die Richtige finden.

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Was hilft bei Liebeskummer?

Das sind die zehn besten Tipps gegen Liebeskummer:

  1. Sprechen Sie sich aus. Schreiben Sie einen Brief an den oder die Verflossene/n und schicken Sie ihn ab. So haben Sie die Chance, noch einmal alles zu sagen, was Ihnen auf dem Herzen liegt. Gerade, wenn Ihr Partner nicht bereit zu einer Aussprache war, kann diese letzte Kontaktaufnahme sehr heilsam sein. Versuchen Sie jedoch, keine Erwartungen an den Brief zu knüpfen. Direkt nach dem Abschicken des Briefes sollten Sie die bewusste Entscheidung treffen, mit der Beziehung abzuschließen.
  2. Verbannen Sie den oder die Ex aus Ihrem Leben. Bilder, Gegenstände, Orte und alles, was Sie an den Ex-Partner erinnert, sollten Sie meiden. Auch den Kontakt zu Ihrem oder Ihrer Verflossene/n sollten Sie für längere Zeit abbrechen.
  3. Geben Sie Ihren Gefühlen einen Raum und vergeben Sie sich. Ob Sie sich tage- oder monatelang in Selbstmitleid suhlen, kitschige Liebesfilme ansehen und bei Liebesliedern weinen – es ist in Ordnung und wichtig, Ihren Gefühlen einen Raum zu geben.
  4. Essen, trinken und schlafen Sie. Liebeskranke können nicht essen, nicht trinken, nicht schlafen. Neben der emotionalen Notsituation belastet diese körperliche Vernachlässigung noch zusätzlich. Körperliche Selbstfürsorge ist der erste wichtige Schritt, der hilft, den Liebeskummer zu überwinden.
  5. Umgeben Sie sich mit engen Freunden. Diese können Sie ablenken und mit Ihnen über Ihr Leid sprechen. Beides ist wichtig, vor allem in der ersten Phase nach der Trennung. Doch auch, wenn der Herzschmerz länger anhält, tut es gut jemanden zu haben, dem Sie keine falsche Fröhlichkeit vorspielen müssen.
  6. Finden Sie Ihr Lebensglück außerhalb der Beziehung. Diese Umorientierung fällt Menschen schwer, die vorher viel Zeit in die Beziehung investiert haben. Wie sollen Sie ohne Beziehung glücklich sein? Doch es gibt sie, die Glücksbringer als Single: Sport und Hobbys zum Beispiel. Anfangs müssen Sie sich überwinden, später können Sie Kraft aus diesen Tätigkeiten schöpfen.
  7. Kuscheln Sie! Bei Körperkontakt schüttet der Körper Oxytocin aus. Das Bindungshormon fördert das Wohlbefinden. Sie können Freundinnen umarmen, wie früher mit Mama kuscheln oder Ihr Haustier ausgiebig knuddeln. Ist das alles nicht möglich, werden Sie beispielsweise im Tierschutz aktiv. Neben dem Kontakt mit Tieren haben Sie gleichzeitig eine sinnvolle Aufgabe.
  8. Treiben Sie Sport. Sport kurbelt die Produktion des Glücksbotenstoffs Dopamin an. Sie fühlen sich wieder ausgeglichener, fröhlicher und aufmerksamer.
  9. Gehen Sie aus. Gehen Sie mit ein paar guten Freunden unter Leute. Tanzen Sie, wenn Ihnen danach ist, Flirten Sie, wenn Sie möchten, oder genießen Sie einfach nur einen leckeren Cocktail unter Freunden.
  10. Holen Sie sich professionelle Hilfe. Wenn der Herzschmerz einfach nicht vergehen will und das Leben ohne ihn oder sie sinnlos erscheint, holen Sie sich professionelle Hilfe. Ein Therapeut kann Ihnen bei der Verarbeitung des Liebeskummers helfen. Außerdem gibt es Selbsthilfegruppen für Liebeskummer in jeder größeren Stadt.

Wie gefährlich ist Liebeskummer?

Wann sollte man mit Liebeskummer zum Psychologen?

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