Mutter und Tochter schwer krank Gefährlicher EHEC-Typ in Königswinter

Königswinter (RPO). EHEC-Fund in Königswinter: Die gefährlichen Bakterien sind in einer Packung Sprossen nachgewiesen worden, die in der Mülltonne eines Haushalts in der Stadt im Rhein-Sieg-Kreis lag. Mutter und Tochter, die einen Teil der Sprossen verzehrt hatten, sind schwer krank.

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Foto: dapd

Die Sprossen sollen von dem Biohof in Niedersachsen stammen, der im Laufe des Freitags geschlossen worden war, teilte NRW-Verbraucherschutzminister Johannes Remmel (Grüne) am Freitag mit.

Es handelt sich laut Remmel um den aggressiven Serotyp O104. Allerdings war die Packung geöffnet und lag bereits seit einiger Zeit in der Mülltonne. Eine Frau und ihre Tochter waren Mitte Mai an den EHEC-Bakterien erkrankt.

Mutter und Tochter konnten noch nicht befragt werden

Der Ehemann und Vater holte die Sprossen nach der Erkrankung seiner Familie aus dem Müll und brachte sie zu den Behörden. Mutter und Tochter leiden derzeit so schwer an der Darm- und Durchfallerkrankung, dass sie noch nicht befragt werden konnten, wo sie die Sprossen gekauft hatten. Der Vater hatte keine Sprossen gegessen - und ist laut Ministerium bislang nicht erkrankt.

Die Sprossen stammen Remmel zufolge nach den bisherigen Erkenntnissen aus dem Betrieb im niedersächsischen Bienenbüttel. Damit ist den Angaben zufolge erstmalig eine ununterbrochene Kette mit dem Erreger O104 infizierter Sprossen aus dem Betrieb in Bienenbüttel und erkrankten Personen hergestellt. Ins Rheinland kamen die Sprossen über einen Zwischenhändler aus Hamm.

Weiter auf strenge Hygiene achten

"Der Fund bestätigt unsere aktuelle Warnung vor dem Verzehr von Sprossen. Es wird damit immer wahrscheinlicher, dass Sprossen die Ursache der EHEC-Erkrankungen sind", sagte der NRW-Minister. Da aber nur eine bereits geöffnete Packung untersucht worden sei, verbleibe ein Rest an Unsicherheit, fügte Remmel hinzu.

"Auch deshalb rufen wir weiterhin zur Einhaltung strenger Hygiene und besonderer Vorsicht im Umgang mit rohen Lebensmitteln auf", sagte Remmel. Ergänzende Untersuchungen würden derzeit durch das Bundesinstitut für Risikobewertung durchgeführt.

Für die NRW-Untersuchungen zeichnete das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Rhein-Ruhr-Wupper verantwortlich.

(apd/pes-/afp)
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