Nach Erreger-Fund auf Sprossen Arbeit der EHEC-Ermittler ist nicht zu Ende

Berlin (RPO). Mit dem Fund des aggressiven Durchfallerregers auf Sprossen in Königswinter ist die Arbeit der EHEC-Ermittler nicht abgeschlossen. Das sagte Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) am Freitagabend in Berlin. Nach wie vor gebe es viele offene Fragen.

Die wichtigsten Fakten zum EHEC-Erreger
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Foto: ddp

Zahlreiche Analysen stünden noch aus. Viele Spuren müssten noch zurückverfolgt werden. "Unklar ist auch noch, wie die Bakterien auf die Sprossen gelangt sind", sagte die Ministerin.

Wenn sich bei den Sprossen der Verdacht auf die gefährliche Form von EHEC bestätige und der Befund aus dem Referenzlabor des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) ebenfalls positiv ausfalle, "wäre das ein Durchbruch in den Ermittlungen", sagte Aigner. Die Experten des Bundes und der Länder hätten rund um die Uhr gearbeitet, um den Ursprung der Epidemie zu finden.

Eine Task-Force, eine Art Sonderkommission, habe mit kriminalistischem Spürsinn alle verfügbaren Spuren ausgewertet, erklärte die CSU-Politikerin. In akribischer Kleinarbeit seien die analytischen Ergebnisse aus dem medizinischen Bereich mit den Ermittlungsergebnissen der Lebensmittelbehörden abgeglichen worden. "So ist es gelungen, aus tausenden Mosaiksteinen ein immer deutlicheres Bild von der Entstehung dieser Epidemie zu gewinnen", berichtete Aigner.

Unterdessen meldeten Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein jeweils einen weiteren Toten im Zusammenhang mit dem aggressiven Darmkeim. Damit stieg die Zahl der Todesfälle bundesweit auf 32. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts leiden mehr als 700 Menschen unter der schweren Komplikation HUS; insgesamt haben sich mehr als 2000 Menschen mit EHEC infiziert.

(apd/dapd/rtr)
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