Robert-Koch-Institut Die Grippezahlen in NRW steigen weiter

Düsseldorf · Kurz bevor zu Karneval das große Schunkeln und Bützen losgeht, sind die Zahlen der Grippefälle in Deutschland und NRW noch einmal gestiegen. Was Sie wissen müssen.

 Links ist die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen in der 6. Kalenderwoche zu sehen. Rechts in der 5. Kalenderwoche. Dass sich die Erreger ausbreiten, sieht man an der wachsenden Zahl gelber und roter Flächen.

Links ist die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen in der 6. Kalenderwoche zu sehen. Rechts in der 5. Kalenderwoche. Dass sich die Erreger ausbreiten, sieht man an der wachsenden Zahl gelber und roter Flächen.

Foto: RPO/Robert-Koch-Institut

Der aktuelle Wochenbericht der Arbeitsgruppe Influenza des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigt: NRW liegt bundesweit derzeit auf Platz vier in Sachen Grippe. Besonders schlimm hat es in diesen Tagen den Süden und den Osten Deutschlands erwischt: In Sachsen-Anhalt, Bayern und Baden-Württemberg wird besonders viel geschnieft und gehustet. Gestiegen sind die Zahlen aber überall. Der aktuelle Bericht besagt,die Zahlen „lagen im Bereich deutlich erhöhter ARE-Werte.“ ARE bezeichnet akute Atemwegserkrankungen wie Rachen- und Lungenentzündungen sowie Bronchitis. Krankheiten also, die oft in Folge einer Grippe auftreten und deshalb Rückschlüsse auf die Häufigkeit der Grippefälle ermöglichen. Der Bericht bezieht sich auf die sechste Kalenderwoche 2020.

Sorgen bereitete in der fünften Woche der sehr sprunghafte Anstieg der Fallzahlen, der an die besonders schwere Grippewelle 2017/2018 erinnerte. Zumindest für die sechste Woche lässt sich dieser Trend aber nicht bestätigen. Zwar sind die Zahlen weiter gestiegen, aber nicht mehr so extrem.

Für NRW stellt sich das wie folgt dar:

4. KW: 827 neue Grippefälle

5. KW: 1567 neue Grippefälle

6. KW: 2217 neue Grippefälle

Bundesweit sind die Influenza-Zahlen in den letzten Wochen folgendermaßen gestiegen:

4. KW: 6957 neue Influenza-Fälle

5. KW: 14.168 neue Influenza-Fälle

6. KW: 20.629 neue Influenza-Fälle

Lässt sich inzwischen also absehen, wie sich die Grippewelle entwickeln wird? „Nein, dafür ist es immer noch zu früh“, sagt eine Sprecherin vom RKI. „Das gleiche gilt auch für die Wirksamkeit des Impfstoffes. Wir können jetzt noch nicht mit Sicherheit sagen, welche Erreger sich in den nächsten Wochen besonders verbreiten.“ Ausbrüche in Einrichtungen hat es auch dieses Jahr bereits gegeben. Zuletzt in einer Kita in Kleve, die daraufhin geschlossen werden musste. Deutschlandweit gab es laut RKI 165 Ausbrüche, fünf davon in Krankenhäusern.

Wie kann man sich vor der Grippe schützen?

Da die Influenza per Tröpfcheninfektion übertragen wird, ist es nicht einfach, sich zu schützen. Das beste Mittel ist Händewaschen, denn Viren, die auf Tastaturen oder Türgriffen sitzen, bleiben an den Fingern haften und wandern dann ins Gesicht und in die Schleimhäute. Eine typische Ansteckungsquelle sind geschlossene Räume, in denen viele Menschen zusammenkommen.

Soll ich mich noch gegen Grippe impfen lassen?

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Foto: Shutterstock/Subbotina Anna

Auch jetzt rät das RKI noch dazu, sich impfen zu lassen. Die Impfung benötigt allerdings zwei Wochen, um ihre Wirksamkeit zu entfalten. In dieser Zeit kann man also trotz Impfung noch erkranken. Da die Grippewelle aber noch bis etwa Mitte April dauern könnte, lohnt sich eine Impfung immer noch. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung für Menschen über 60, für chronisch Kranke jeden Alters, für Schwangere sowie für Menschen, die im medizinischen Bereich oder in Gruppeneinrichtungen arbeiten.

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