Wie entstehen sie? Albträume: Wenn Angst uns um den Schlaf bringt

Warum träumen wir? Was passiert in unserem Gehirn, wenn wir einen Albtraum haben? Welche Folgen können wiederholt auftretende Albträume haben? Diesen und vielen anderen Fragen gehen wir auf den Grund.

Träume und Albträume besser verstehen lernen - 10 Infos
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Träume und Albträume besser verstehen lernen

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Foto: Shutterstock.com / Tero Vesalainen

Um die Herausforderungen des Alltags bewältigen zu können, braucht der Mensch im Allgemeinen acht Stunden Schlaf. Während dieser Zeit schöpft der Körper wieder Kraft und das Gehirn kann die Erlebnisse des Tages sortieren und verarbeiten. Kurzum: Der Schlaf ist für uns Menschen von fundamentaler Bedeutung für Gesundheit und Wohlbefinden. Schließlich sorgt der Schlaf für einen ruhigeren Herzschlag, eine gleichmäßige Atmung und eine körperliche Entspannung. Während Männer und Frauen in der Regel sieben bis acht Stunden am Tag schlafen, brauchen ältere Menschen nur fünf bis sechs Stunden Schlaf, aber dafür machen Senioren tagsüber öfter mal ein Nickerchen. Kinder hingegen schlafen bis zu 16 Stunden am Tag. Und wenn wir schlafen, träumen wir. Das ist bei jedem Menschen völlig normal, ganz gleich, ob Jung oder Alt. Dem Traum haften lebhafte Bilder an, voller Stimmungen und Emotionen. Viele Menschen können den Traum nach dem Aufwachen noch einmal bewusst in Erinnerung rufen und die nächtlichen Traumbilder erneut erfassen. Andere wiederum erinnern sich an das Geträumte nur teilweise oder gar nicht.

Aber warum träumen wir eigentlich?

Nun, unser Schlaf besteht aus verschiedenen Phasen, genauer gesagt aus vier Schlafphasen, die sich zyklisch aller 90 Minuten ändern und wiederholen. Nachdem wir eingeschlafen sind, befinden wir uns zunächst im Halbschlaf. Werden wir in dieser Phase geweckt, haben wir das Gefühl, noch gar nicht geschlafen zu haben. Erst später fallen wir in einen Tiefschlaf. Dabei sind wir völlig entspannt und nahezu regungslos - zumindest dem äußeren Anschein nach. Denn das Gehirn läuft auf Hochtouren, um die Erlebnisse des Tages zu verarbeiten und zu speichern. Danach folgt eine Phase leichteren Schlafs, bevor wir  die REM- oder Traumphase erreichen. Während sich die Augen in den anderen drei Schlafphasen weitgehend in Ruhe befinden, bewegen sich die Augen in der REM-Phase schnell hin und her. Gleichzeitig rast das Herz, der Blutdruck steigt und die Aktivität des Gehirns nimmt zu.

Begrifflichkeiten:

  • REM: Rapid-Eye-Movement
  • REM-Schlaf: Schnelle, hin- und herpendelnde Augäpfel unter den geschlossenen Lidern sind charakteristisch für die Traumschlafphase
  • NON-REM-Schlaf: Wird in Leichtschlaf- und Tiefschlafzeiten unterteilt

Je nach Schlafdauer durchlaufen wir im Laufe der Nacht etwa vier bis sieben Schlafzyklen, wenngleich mit jedem neuen Zyklus die Tiefschlaf-Phasen kürzer werden und die REM-Schlafphasen immer weiter zu nehmen. Das ist auch der Grund, warum wir gerade in der zweiten Nachthälfte (Alb-)Träume haben.

Übrigens: Der Begriff "REM-Schlaf" stammt aus dem Englischen und bedeutet "Rapid Eye Movements".

Was sind Albträume?

Viele Menschen werden irgendwann in ihrem Leben von Albträumen geplagt. Sie zeigen uns im Schlaf, mit welchen Themen wir uns bewusst und auch unbewusst auseinandersetzen. Ebenso enthalten Albträume verschlüsselte Botschaften, die sich im Wachzustand uns oft nicht offenbaren. Das liegt daran, dass der Großteil des seelischen Lebens tief im Inneren verschlossen liegt. Wenn es solchen Botschaften dennoch gelingt, sich während des Schlafes an die Oberfläche zu drängen, dann erleben wir meist einen sehr emotionalen, negativ behafteten Traum. Denn Albträume zeigen sich als angsteinflößende Traumgeschichten, die vor unserem inneren Auge wie ein Kinofilm ablaufen. Diese mit Angst behafteten Traumbilder reichen vom Gefühl des freien Falls, Nacktsein in der Öffentlichkeit und Angst vor Prüfungen über Flucht- und Verfolgungsgeschichten bis hin zum Tod eines geliebten Menschen und dem ungewollten Wiedererleben von traumatischen Erlebnissen wie beispielsweise nach sexueller Gewalt, Missbrauch oder Vergewaltigung. Kurzum: Albträume beschäftigen sich im Allgemeinen mit Ängsten, Sorgen und Lebenskonflikte, welche oft von Herzrasen, Atemnot, Schweißausbrüchen und Unruhe begleitet werden können. Träume, die starke, negative Gefühle aufkeimen lassen, führen häufig zum Erwachen.

Klar ist, dass wir uns mit unseren Albträumen, so schlimm wie sie auch sein mögen, bewusst auseinandersetzen müssen, um in Erfahrung zu bringen, was uns seelisch bewegen könnte. Gleichzeitig können wir durch Albträume viel über uns selbst lernen und erfahren. Ein sogenanntes Traumtagebuch kann dabei hilfreich sein. Wer jedoch des Öfteren von schweren Albträumen heimgesucht wird, der sollte sich von einem kompetenten Facharzt im Bereich der Schlaf- und Traumforschung behandeln lassen.

Anmerkung: Laut Duden wird im deutschen die Schreibweise mit dem Buchstaben "b" empfohlen. In der germanischen Mythologie wurden die "Nachtalben" nämlich für die schlechten Träume der Menschen verantwortlich gemacht. Man stellte sich die Alben meist in Menschengestalt vor, die auf der Brust des Schlafenden hockt. Die Schreibweise "Alpträume" ist aber ebenfalls korrekt.

Ursachen - wie entstehen Albträume?

Die Träume, die während der REM-Schlafphase auftreten, dienen dazu, die Erlebnisse des Tages zu verarbeiten. Dabei nimmt das Gehirn eine Bewertung des Erlebten vor, indem es das eine oder andere aufnimmt und speichert. Es gibt aber auch Erlebnisse, die das Gehirn als überflüssig empfindet und aus dem Gedächtnis löscht. Daher kommt es häufig vor, dass wir die meisten Träume bis zum Morgen auch wieder vergessen haben. Letzten Endes kommt es wohl darauf an, wie lebhaft wir während des REM-Schlafs träumen. So prägen sich besonders lebhafte, emotionale Träume besser im Gedächtnis ein, egal, ob der Traum ein guter oder schlechter gewesen ist. Ihre Macht erlangen Träume nämlich durch ihre Qualität: Sie sind im Allgemeinen deutlich, meist farbig, dreidimensional und emotional.

Selbstverständlich können Träume auch beängstigend sein, so sehr, dass wir schweißgebadet und mit Herzrasen aufwachen. Das zeigt sich vor allem bei Albträumen, die ein Anzeichen für tiefer gehende, unbewältigte Konflikte sein können. Sie kommen besonders bei körperlicher und seelischer Überlastung vor. Bei Kindern hängen Albträume oft mit einem Schreck oder traumatischen Ereignis zusammen, wie etwa ein aufregender Fernsehfilm, Raufbolde in der Schule oder Scheidung der Eltern. Im Erwachsenenalter hingegen stehen Albträume oftmals im direkten Bezug zum Alltag. Zu den häufigsten Auslösern von schlechten Träumen gehört Stress in der Familie, in der Schule oder im Job. Aber auch Medikamente oder der Konsum von Alkohol und Drogen können Albträume begünstigen. Darüber hinaus können Albträume auftreten, wenn wir uns mit Schmerz und Trauma aus der Vergangenheit auseinandersetzen, wie etwa bei sexuellem Missbrauch, Tod eines nahestehenden Menschen oder schrecklichen Kriegserlebnissen.

Auf den Punkt gebracht: Träume verdeutlichen uns, womit wir uns bewusst oder unbewusst beschäftigen. Die Ursachen können vielfältig sein: Von Stress über einen inneren Konflikt bis hin zu den Dingen, die wir selbst durchgemacht oder noch nicht aufgearbeitet haben. Und es ist völlig normal, dass wir hin und wieder während der Nachtruhe von Albträumen heimgesucht werden. Doch das ist noch lange kein Grund zur Panik. Treten Albträume jedoch regelmäßig auf, ist es ratsam, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn möglicherweise könnten hinter den schlechten Träumen ein Trauma, eine Depression oder Angststörung stecken.

Was passiert bei Albträumen im Gehirn?

Nacht für Nacht träumen wir, und manchmal werden wir von schrecklichen Albträumen geplagt. Da kann es schon mal sein, dass wir im Traum aus heiterem Himmel in die Tiefe stürzen, von schrecklichen Tieren verfolgt werden oder splitterfasernackt in der Öffentlichkeit  stehen. Und während in unseren Köpfen das nächtliche Kopfkino läuft, arbeitet das Gehirn wie ein kleiner Filmprojektor.

Heute weiß man, dass das ganze Gehirn an den Traumbildern beteiligt ist. Manche Areale des Gehirns zeigen eine Aktivität auf, die genauso während des Wachzustand auftreten. Andere wiederum sind mehr oder weniger aktiv. Interessanterweise hat sich gezeigt, dass das limbische System, also der Bereich im Gehirn, der beispielsweise Emotionen, Sexualität, Aggression, Ängste und Liebe verarbeitet, beim Träumen besonders aktiv ist. Zudem spielt es eine wesentliche Rolle, wenn es darum geht, Gedächtnisinhalte zu speichern und Lernprozesse anzuregen. Mit anderen Worten ausgedrückt: Das limbische System ist an der Entstehung und Verarbeitung von Gefühlen beteiligt, und es spielt eine wesentliche Rolle beim Speichern von Informationen.

Ein weiteres Areal des Gehirns, das während eines Traumes eine hohe neuronale Aktivität aufweist, ist die Großhirnrinde (Cortex). Da die Nervenzellen die Gehirnoberfläche des Cortex grau erscheinen lassen, wird sie auch die graue Substanz genannt. Da der Cortex mitunter für das Sehen verantwortlich ist, erklärt sich auch, warum wir Träume bildlich wahrnehmen, und zwar farbig, plastisch und dreidimensional vor unserem inneren Auge - so werden die Träume während des REM-Schlafs angeblich erlebt.

Übrigens: Die Forschung ist heute davon überzeugt, dass wir im Laufe der Nachtruhe immer träumen. Albträume treten indes vor allem in der zweiten Hälfte der Nachtruhe während einer REM-Schlafphase auf, weil wir in dieser Schlafphase besonders intensiv und lang Träume wahrnehmen.

Unterschiedliche Arten von Albträumen

In der Wissenschaft unterscheiden Mediziner und Psychologen grundsätzlich zwischen zwei Arten von Albträumen: die idiophatischen Albträume und die posttraumatischen Albträume.

Der idiopathische Albtraum: Albträume sind wiederholt auftretende, extrem unangenehme und gut erinnerbare Träume. Sie entstehen in der Regel aus dem REM-Schlaf heraus und kommen hauptsächlich in der zweiten Nachthälfte vor. Albträume hören in der Regel beim Erwachen auf. Im Gegensatz zum Pavor Nocturnus zeigen sich die Betroffenen orientiert und können wieder schnell einschlafen. An die Albträume können wir uns oft gut erinnern. Wenn sie allerdings regelmäßig auftauchen, können sie zur Belastung werden. Sie können so beängstigend sein, dass die Betroffenen Angst vor dem Einschlafen haben.

Der posttraumatische Albtraum: Wie der Name erahnen lässt, handelt es sich hier um einen Albtraum, der infolge eines Traumas in Erscheinung tritt. Betroffene, die unter posttraumatischen Albträumen leiden, träumen in ähnlicher Weise denselben Traum. Ein solcher Traum tritt nicht nur in der REM-Schlafphase auf, sondern auch in anderen Phasen des Schlafes. Oft treten sie jedoch ohne einen bestimmten Anlass auf.

Abgrenzung von Albträumen von ähnlichen Schlafphänomenen:

Der Pavor Nocturnus: Der Begriff 'Pavor Nocturnus' stammt aus dem Lateinischen und besagt 'Nachtangst'. Hierbei handelt es sich im eigentlichen Sinne nicht um einen Albtraum, da er gewöhnlich in der NON-REM-Phase auftritt, sprich im ersten Drittel des Nachtschlafes. Oft sind es Kinder im Alter zwischen dem 4. und 12. Lebensjahr, die unter dieser Form von Schlafstörung leiden. Mit zunehmenden Alter lässt der Pavor Nocturnus in seiner Häufigkeit nach und bildet sich zurück. Die betroffenen Kinder schrecken plötzlich aus dem Schlaf hoch, schreien voller Panik und haben Angst. Dabei zeigen sie sich emotional aufgebracht, feinfühlig und gleichzeitig verloren.

Was haben Albträume mit der REM-Schlafphase zu tun?

Der Schlaf von Menschen teilt sich in vier Schlafphasen auf, und zwar in zwei sogenannten Leichtschlafphasen, einer Tiefschlafphase und der REM-Schlafphase. Diese vier Phasen des Schlafs durchlaufen wir während der Nachtruhe mehrmals und jeder Zyklus wiederholt sich normalerweise alle 90 bis 110 Minuten. Je nach individueller Schlafdauer erleben wir vier bis sieben solcher Schlafzyklen in der Nacht. Zu Beginn des Schlafens zeigt sich die Tiefschlafphase besonders lang, während die REM-Schlafphase dagegen kurz auftritt. Doch im Laufe der Nacht kehrt sich dieses Verhältnis um: Die Phase des REM-Schlafes nimmt immer weiter zu.

Wissenschaftler haben im Schlaflabor herausgefunden, dass wir im REM-Schlaf im Vergleich zu den anderen Schlafphasen besonders intensiv träumen. Das Gehirn ist in dieser Phase besonders aktiv, schließlich müssen wir im Traum das verarbeiten, was wir im Wachzustand erlebt haben. Gleichwohl dienen Träume dazu, Erlerntes im Gedächtnis zu speichern und Lösungen für Probleme zu finden. Kurzum: Träume helfen bei der Verarbeitung von aktuellen und früheren Erlebnissen, die uns emotional stark beschäftigen.

Warum wir von Albträumen hin und wieder geplagt werden, lässt sich im Allgemeinen nicht so leicht beantworten, da viele Möglichkeiten infrage kommen können - von Stress im Alltag über einen inneren Lebenskonflikt bis hin zu traumatischen Erlebnissen in der Vergangenheit. Letzten Endes ist es wohl eine Frage der Traumdeutung, wenngleich wir nicht hinter jedem Albtraum auch immer eine Bedeutung oder ein Problem vermuten müssen. Das bedeutet, dass wir uns mit unseren Gefühlen im Traum beschäftigen sollen, aber auch nicht zu sehr über ihre Bedeutung nachdenken. Sollten sich Albträume allerdings als bedenklich herausstellen, ist es ratsam, sich Hilfe zu suchen, vor allem, wenn sie immer häufig auftreten und wir nicht mehr schlafen können.

Wie können Albträume verhindert werden?

So schlimm Albträume auch sein mögen - wer sich mit den Träumen auseinandersetzt und sie auch verstehen lernt, kann ihnen auf den Grund gehen und somit seelische Belastungen vorbeugen. Dennoch muss an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass sich Albträume nicht verhindern lassen, denn das Träumen liegt natürlich in der Natur der Sache. Es gibt allerdings Methoden, mit denen wir in der Nacht einen besseren und erholsameren Schlaf finden können.

Die Angst überwinden

Albträume sind geprägt durch intensive unangenehme Gefühle. Besonders häufig sind das die Gefühle der Angst und Furcht, bei denen wir uns im Schlaf hilflos ausgeliefert fühlen. Inhaltlich geht es nicht immer um genau den gleichen Traum, aber immer mit ähnlichen Trauminhalten wie beispielsweise die Befürchtung, zu spät zu kommen, die Prüfung nicht zu bestehen, verfolgt zu werden oder einen geliebten Menschen zu verlieren. Nach dem Wachwerden bleiben oft die unangenehmen Gefühle des Albtraums im Gedächtnis und hallen sogar in den Tag hinein. Damit die schrecklichen Traumbilder nicht erneut in der Nacht auftreten, kann es uns helfen, dass wir uns im Wachzustand mit dem bedrohlichen Traum auseinandersetzen und uns einen neuen Traumverlauf intensiv vorstellen. Bei dieser imaginären Methode handelt es sich um die "Imagery Rehearsal Theorie" (IRT), die dafür sorgt, dass bei wiederholter Vorstellung aus dem beängstigenden Albtraum ein weniger beängstigender Traum wird. Wenn es klappt, dann reagiert das Gehirn wie eingeübt, der Albtraum wird immer seltener oder im günstigen Fall gar nicht mehr geträumt. Mit anderen Worten ausgedrückt: Durch das immer und immer wieder bewusste Erinnern an den neuen Traumverlauf wird der ursprüngliche Albtraum im Schlaf überschrieben.

Das Bewusstsein wecken

Eine weitere Methode, um Albträume zu behandeln, stellt die Therapie "Luzides Träumen" dar. Dabei soll dem Träumenden im Traum selbst bewusst werden, dass er gerade schläft und träumt. Durch dieses Bewusstsein ist es der schlafenden Person möglich, einen Einfluss auf die Traumgeschichte zu nehmen. In diesem Sinne können wir während des luziden Träumens auch furchteinflößende Albträume so verändern, dass sie einen positiven Traumverlauf nehmen. Darüber hinaus können wir diese Fähigkeit nutzen, um ein Musikinstrument zu erlernen oder Bewegungsabläufe von Sportarten zu verinnerlichen. Doch nicht jeder von uns verfügt naturgemäß über diese Veranlagung; allerdings lässt sich das "Luzide Träumen" ein Stück weit auch erlernen. Das gelingt, indem wir uns mit dem beschäftigen, was wir träumen. Am besten fängt man damit an, seine Träume detailliert in ein Traumtagebuch zu schreiben, sodass der Traum im wachen Zustand noch einmal erlebt werden kann. Zudem erweisen sich beim Erlernen von luziden Träumen sogenannte Reality Checks als wichtig. Diese Checks, also die Frage, ob wir träumen oder wach sind, sollte des Öfteren am Tag durchgeführt werden. Dadurch gewöhnen wir uns an sie und wenden sie auch im Traum an.

Tipp: Um sich so gut wie nur möglich an den Traum erinnern zu können, sollten wir morgens noch kurz mit geschlossenen Augen im Bett liegen bleiben. Sobald wir unseren Traum in Erinnerung gerufen haben, schreiben wir ihn auf. Mit ein bisschen Übung klappt das immer besser. Übrigens, in der Psychotherapie wird "Luzides Träumen" als Technik eingesetzt, um die Persönlichkeitsbildung des Patienten zu unterstützen.

Albträume bei Kindern

Wie belastend Albträume sein können, erleben wir bereits im Kindesalter. Allein schon deswegen, weil Kinder mehr und intensiver träumen als Erwachsene. Schließlich müssen Kinder besonders viele Sinneseindrücke im Schlaf verarbeiten und lernen, mit ihnen umzugehen. Das gilt auch bei Albträumen, die in den ersten Lebensjahren bis zur Schulzeit bei Kindern mehr oder weniger häufig auftreten.

Was sind die Ursachen für Albträume bei Kindern

Die Ursachen von Albträumen bei Kindern sind nicht immer eindeutig und es gibt in der Schlafforschung allenfalls Erklärungsversuche. Manchmal liegt die Ursache für einen Albtraum allein in der Dunkelheit des Raumes, wenn sich Kinder ängstlich und wehrlos fühlen. Denn Licht und Schatten sowie Geräusche können plötzlich fremd und bedrohlich wirken und fantasievolle und sensible Kinder schnell in Panik versetzen. Manchmal kann es auch sein, dass gruselige Vorlesegeschichten oder erschreckende Filme oder Videos Albträume bei Kindern verursachen. Aber auch Stress im Kindergarten oder in der Schule sowie Konflikte mit Spielkameraden auf dem Spielplatz können Ursache für schlechte Träume sein. Und auch familiäre Schwierigkeiten führen bei Kindern zu Albträumen.

Anmerkung: Wenn Kinder einen Albtraum erlebt haben, wäre es töricht, als Eltern diesen Traum nicht ernst zu nehmen. Um das Kind bei der Aufarbeitung des Traums nicht zu überfordern, sollten Traumdeutungen jedoch vermieden werden. Allein schon deswegen, weil das Deuten von Träumen immer unterschiedlich interpretiert werden kann. Wer jedoch eine professionelle Meinung über die Traumdeutung bei Albträumen wünscht, sollte Hilfe bei einem  fachkundigen Therapeuten suchen.

Albträume bei Kindern - so können Eltern richtig helfen

Für Kinder sind Albträume besonders Angst einflößend, weil sie noch nicht in der Lage sind, zwischen Traum und Wirklichkeit zu unterscheiden. Oftmals bleibt das Gefühl der Angst noch bis in den Tag hinein bestehen und löst je nach Empfindsamkeit des Kindes neue Ängste aus. Im Laufe der Zeit verschwinden die schlechten Träume mit viel Zuwendung und Verständnis der Eltern. Bis dahin ist es wichtig, dass Eltern möglichst schnell zum Kind gehen, um es in den Arm zu nehmen und zu trösten. Es benötigt Körperkontakt, Nähe und Geborgenheit. Am nächsten Morgen sollten sich Eltern, den erlebten Traum entweder mit Farbstiften aufmalen und/oder erzählen lassen. Auf diese Weise kann das Kind die Traumbilder besser verarbeiten, und der Traum verliert somit seine bedrohliche Wirkung. Noch besser ist es, der Traumgeschichte eine andere Bedeutung zu geben, indem der Traum in etwas Positives verkehrt wird. Dabei ist es selbstredend hilfreich, nicht nur eine mögliche Lösung vorzugeben, sondern das Kind selbst darauf kommen zu lassen.

Vorbeugende Maßnahmen treffen

Vielleicht hat das Kind Angst ins Bett zu gehen, weil es erneut von einem Albtraum heimgesucht werden könnte. In diesem Fall kann bereits ein Nachtlicht eine große Hilfe sein, weil sich Kinder, wenn sie in der Nacht aufwachen, besser orientieren können. Anderen Kindern hilft ein Kuscheltier, dass sie während der Nachtruhe beschützt, oder eine Gute-Nacht-Geschichte beziehungsweise ein Gute-Nacht-Lied. Es kann auch hilfreich, wenn Eltern mit ihrem Kind über die Erlebnisse des Tages sprechen. Mit anderen Worten: Um Albträumen bei Kindern vorzubeugen, hilft es, eine ruhige und entspannte Einschlaf-Atmosphäre zu schaffen.

Was sind mögliche Folgen von Albträumen?

Bei den meisten Menschen wirken sich Albträume nicht auf das Leben aus. Nichtsdestotrotz können sie zu Schlafstörungen führen und geradezu zermürbend sein, wenn sie einen chronischen Verlauf nehmen. Darüber hinaus kann es im Traum zu Panikattacken und klaustrophobischen Gefühlen kommen, die auf Dauer zu Herzproblemen und Depressionen führen können. Betroffene sollten daher professionelle Hilfe in Anspruch, wenn Albträume auf Dauer zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.

Die Folgen bei regelmäßig wiederkehrende Albträume:

  • Tagesmüdigkeit
  • Reizbarkeit
  • verringerte Leistungsfähigkeit am Tag
  • Konzentrationsschwierigkeit
  • Niedergeschlagenheit
  • Depressionen
  • Angst vor dem Schlafengehen

Dieser Artikel stammt vom 07. Juli 2020 und wurde aktualisiert.

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