Verständnis zeigen So können Angehörige bei einer Depression helfen

Depressive Menschen fühlen sich mit ihrer Krankheit oft allein gelassen und verzweifeln an ihr. Ein Gefühl der Ohnmacht zeigt sich aber auch bei den Angehörigen, weil sie oftmals selber nicht wissen, was sie tun sollen.

Angehörige bei Depression: 10 Fakten, wie Sie Betroffenen helfen
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Depression – 10 Fakten, die Angehörigen helfen können

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Foto: Shutterstock.com / otnaydur

Wie sollen sich Angehörige von Depression-Betroffenen verhalten?

Wie kann man Angehörigen mit Depressionen helfen?

Wo können sich Angehörige bei Depression Hilfe holen?

Was hilft Angehörigen, mit der Belastung durch eine Depression umzugehen?

  • Der Arzt hilft weiter: Sobald Angehörige mit einem Depressiven innerhalb der Familie konfrontiert werden, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Es ist ratsam, so früh wie möglich für den Erkrankten einen Behandlungstermin zu vereinbaren. Das liegt daran, dass viele Depression-Betroffene glauben, dass ein Arztbesuch keine Besserung bringen würde. Stattdessen suchen sie die Schuld für ihre depressive Phase bei sich selbst und nicht bei der Krankheit Depression. Da den Betroffenen oftmals auch die Kraft fehlt, sich zu einem Arztbesuch aufzuraffen, ist die Unterstützung seitens der Angehörigen so ungemein wichtig. Der praktische und der menschliche Beistand tragen entscheidend zum Wohlbefinden des Erkrankten bei.
  • Geduldig bleiben: Für die meisten Angehörigen beginnt der Umgang mit depressiv erkrankten Menschen mit alltäglichen kleinen Handreichungen. Selbstverständlich stehen sie mit dieser Geste dem Depressiven bei, wenn weitere Hilfe nötig wird. Geduld erweist sich dabei als wichtige Tugend, vor allem, wenn die Belastungen - physisch und psychisch - immer größer werden und ein Ende nicht in Sicht ist. Es ist daher ratsam, sich in Erinnerung zu rufen, dass die Krankheit bei ärztlicher Behandlung relativ zügig wieder vorübergeht und sich auch gut behandeln lässt. Wichtigste Voraussetzung für eine schnelle Genesung ist und bleibt das Gespräch. Schließlich stellt es eine große Entlastung dar, sich öffnen zu können.
  • Nicht selbst überfordern: Viele unterstützende Angehörige haben ein Problem mit der Überlastungen, wobei die psychischen Belastungen weitaus größer sind als die physischen. Umso wichtiger ist es, sich öfter etwas Gutes zu tun, den Freundeskreis zu pflegen und im eigenen Interesse eine Auszeit zu gönnen.
  • Gute Ratschläge vermeiden: Mit gut gemeinten Ratschlägen kommen Angehörige bei depressiv erkrankten Menschen nicht weiter. Denn Depressive bewerten die Dinge oftmals völlig anders und trotz guter Absichten können die Schuldgefühle des Erkrankten noch verstärkt werden. Gleiches gilt auch für Versuche der Aufmunterung. Stattdessen sollten die Angehörige ihre erkrankten Familienmitglieder unterstützen. Das gelingt schon dadurch, dass sie die Krankheit Depression akzeptieren und erkennen, dass Betroffene Hilfe benötigen.
  • Wichtige Entscheidungen vertagen: Depressive Menschen nehmen ihre Umwelt in vielerlei Hinsicht völlig verschieden wahr. Ebenso sind sie emotional befangen und können in ihrer derzeitigen Lage, die Dinge gar nicht objektiv beurteilen. Daher sollten schwerwiegende Entscheidungen erst nach der Behandlung der Depression vorgenommen werden. Angehörige sollten diese Tatsache in ihrem Handeln berücksichtigen, sodass im Nachgang keine unnötigen Missverständnisse entstehen. Das betrifft sowohl gemeinsame Entscheidungen als auch solche, die nur dem Betroffenen selbst angehen.
  • Suizidgedanken ernst nehmen: Suizidgedanken gehören bei depressiven Menschen zu den häufigsten Symptomen. Denn sie erleben eine schwere Zeit der Hoffnungslosigkeit. Sie fühlen sich gänzlich verloren und gehen davon aus, dass ihnen nicht geholfen werden kann. Um sich aus dem inneren Gefängnis zu befreien, kommt es vor, dass Depressive mit dem Gedanken spielen, Suizid zu begehen. Demzufolge ist es für Angehörige umso wichtiger, die mehr oder weniger deutlichen Krankheitssymptome ernst zu nehmen und professionelle Hilfe zu suchen.
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