Entstehung neuer Viren WHO schlägt Christian Drosten für neues Pandemie-Gremium vor

Genf · Wie entstehen neuartige Krankheitserreger? Das soll eine 26-köpfige Expertengruppe erforschen und damit dabei helfen, künftige Ausbrüche zu verhindern. Einer von ihnen könnte der Berliner Virologe Christian Drosten sein.

 Der Berliner Virologe Christian Drosten (Archivfoto von März 2020).

Der Berliner Virologe Christian Drosten (Archivfoto von März 2020).

Foto: picture alliance/dpa/Michael Kappeler

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ein Team von Wissenschaftlern für ein neues Pandemie-Gremium vorgeschlagen, darunter den deutschen Virologen Christian Drosten. Die 26-köpfige Expertengruppe soll einen globalen Rahmen für die Erforschung neu auftretender Krankheitserreger mit epidemischem und pandemischem Potenzial schaffen, wie die WHO am Mittwoch bekanntgab. Zudem sollen die Wissenschaftler die ins Stocken geratene Untersuchung zum Ursprung des Coronavirus vorantreiben.

Neben dem Coronavirus sind in den vergangenen Jahren immer mehr hochgefährliche Krankheitserreger aufgetaucht, unter anderem das Mers-Virus und verschiedene Vogelgrippeviren. Deshalb hatte die WHO bereits Anfang des Jahres angekündigt, eine wissenschaftliche Beratergruppe für die Entstehung neuartiger Krankheitserreger (SAGO) zu schaffen.

"Das Auftauchen neuer Viren mit Pandemie- oder Epidemiepotenzial ist eine Tatsache der Natur. Sars-CoV-2 ist zwar das jüngste Virus dieser Art, aber es wird nicht das letzte sein", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch. Zu verstehen, woher neue Krankheitserreger kommen, sei unerlässlich zur Verhinderung neuer Ausbrüche und erfordere "ein breites Spektrum an Fachwissen".

Die 26 vorgeschlagenen Mitglieder wurden aus 700 Bewerbungen ausgewählt. Neben Drosten sind auch Wissenschaftler dabei, die an der WHO-Mission zur Erforschung des Corona-Ursprungs in China dabei waren.

(peng/AFP)
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